MUSTASCH - Sounds Like Hell Look Like Heaven
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2012
Mehr über Mustasch
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metalville (Rough Trade)
- Release:
- 26.10.2012
- Speed Metal
- The Challenger
- Never Too Late
- Cold Heart Mother Son
- Morning Star
- Dead Again
- Your Father Must Be Proud Of You
- Destroyed By Destruction
- I Don't Hate You
- Northern Link
Album Nummer sechs der Gothenburger.
Die Kollegen aus Gothenburg, die so gar nicht nach ihrer Heimatstadt klingen, legen mit diesem lustig betitelten Langeisen bereits ihre sechste Vollwertkost vor. Ich muss gestehen, dass ich erst durch den quasi unbetitelten Vorgänger auf die Band aufmerksam geworden bin. Dieser lief mir anno 2009 mit seiner Mischung aus Schinkenrock und Thrash-Blues recht gut ein. Ein Album zum verschwitzten Feierabendgetränk, welches mit 'Deep In The Woods' und 'The Man, The Myth, The Wreck' aber auch zwei großartige Tiefschürfis an Bord hatte. Insofern bin ich mit einer erwartungsfrohen Grundhaltung an den aktuellen Rundling heran gegangen.
Großartige Veränderungen an der musikalischen Ausrichtung kann ich bei den ersten Durchläufen nicht ausmachen. Erneut freue ich mich über die extrem saftige Klampfe, die schön fettig aus meiner Anlage spritzt, angenehm rauchig röhrt die Stimme von Ralf Gyllenhamar und die Songs gehen allesamt recht schnell ins Blut. An einigen Stellen fühle ich mich von Riffing dieses Mal tatsächlich an die Mid-90ies-Phase von Megadave erinnert. Aber zurück zu den Schweden: Der große Unterschied zum Vorgänger ist der Umstand, dass auf der einen Seite solche emotionalen Höhepunkte wie die beiden oben beschriebenen Nummern komplett fehlen und dass das Album in der zweiten Hälfte deutlich abflacht. Während ich bei den ersten fünf Nummern durchgängig mitgerissen werde, tritt die Band danach auf der Stelle. Weder die Riffs, noch die Refrains bleiben haften.
Während mich 'Speed Metal' mit seinem furiosen Geriffe hoffnungsfroh ins Album starten lässt und der extrem kraftvolle Stampfer 'Never Too Late' echten Hymnencharakter aufweist und mich der fettige Schinkenklopfer 'Cold Heart Mother Son' mit seinen pumpenden Bassläufen fröhlich mit Adrenalin versorgt sowie das verträumte 'Morning Star' mit sanfter Urgewalt wieder runterholt, fange ich bereits beim Schlürfer 'Dead Again', welches aufgrund seines abgestoppten Riffings sehr deutlich an MEAGDETH auf Valium erinnert, mich zu langweilen. Die folgenden Titel wollen einfach keine Langzeitwirkung entfachen. Bei den ersten Durchläufen wippt man noch mit dem Fuß, aber nach einigen Spins bleibt auch das aus. Und wenn man nun noch die Kürze des Album betrachtet – 35 Minuten sind mal kurz vor frech – ist eine Langatmigkeit ein doppeltes Manko. Schadepopade.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 10 / 2012
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Holger Andrae