MUTILATED SOUL - Decomposition
Mehr über Mutilated Soul
- Genre:
- Death Metal
- Release:
- 01.03.2006
- Bloodletting
- Decomposition Of Soul
- Towards My Grave
- Beyond Nothingness
- Infernal Requiem
- Barathrum
- Infernal Requiem (Italian Version)
Keine Ahnung warum, aber als ich den Namen und das Logo von MUTILATED SOUL kürzlich zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich irgendwie den Eindruck, ich hätte es mit einer altgedienten Death-Metal-Größe zu tun. Ist aber gar nicht so! Die Band kommt aus Italien, existiert erst seit drei Jahren und "Decomposition" ist ihre erste offizielle, in Eigenregie vertriebene Scheibe. Lustigerweise klingt das Teil trotzdem genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte: Nämlich nach aggressivem Death Metal amerikanischer Schule.
Dieser ist zum Glück weder eindimensional noch vorhersehbar, sondern kann mit etlichen Tempo- und Stimmungswechseln, sowie anspruchsvoller Technik und schön ausgearbeiteten Arrangements die Spannung halten. Zwar präsentiert sich das Quintett klar von Bands wie MORBID ANGEL beeinflusst, schafft es dabei aber dennoch, jedem Song seinen eigenen Charakter und seine eigene Stimmung zu verleihen, ohne dabei jemals die selbst auferlegten stilistischen Grenzen zu durchbrechen. Die Riffs und Leads schreddern oftmals in atemberaubender Geschwindigkeit aus den Boxen, während die beiden Gitarristen Mirko Vacca und Nicola Spaziani an anderer Stelle einen dynamischen Midtempo-Groove stampfen lassen oder die Saiten kurzfristig gar doomig schwingen lassen. Instrumental ist also durchaus für Variantenreichtum gesorgt. Sänger Daniele Pruner bewegt sich dafür meist in tiefstem Gegurgel, doch auch er wirkt dabei halbwegs differenziert, die Texte bleiben nachvollziehbar. Manchmal sorgt dazu ein wenig Kreischen für Auflockerung, wie dies bei 'Towards My Grave' sehr gut gelingt. Am Schlagzeug bürgt CHAOSWAVEs Raphael Saini als Session-Trommler für beeindruckende Qualität und ergänzt sich perfekt mit Basser Maurizio Serreli. Da mit Marco Angioni (ebenfalls CHAOSWAVE) zudem ein äußerst kompetenter Soundmann an den Knöpfchen drehte, gehen die spielerischen Finessen der Sarden auch nicht im Soundbrei unter, sondern klingen differenziert und transparent. Dazu steuert der gute Marco auch ein Gast-Solo zur auf Italienisch "gesungenen" Bonus-Version von 'Infernal Requiem' bei.
Genrefans sollten also nicht zögern und sich umgehend auf der Homepage die Hörprobe zum Opener 'Bloodletting' ziehen. Wenn euch der gefällt, dann könnt ihr euch die mit 27 Minuten Spielzeit zwar nicht besonders lange, dafür aber mit fünf Euro auch sehr günstige CD guten Gewissens eben dort bestellen. Das lohnt sich nicht nur der Musik wegen, sondern auch aufgrund der netten Aufmachung mit professionell gedrucktem Cover und der komplett schwarzen CD.
Anspieltipps: Bloodletting, Decomposition Of Soul, Infernal Requiem
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle