MY COLD EMBRACE - Blank Planet
Mehr über My Cold Embrace
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.04.2018
- Carnal March
- Eye Am Wrath
- Hate Feeds The Killing
- Shelter
- The Whinfield Heritage
- Calling Mouzone
- Vultures
- Perpetual Paralysis
- Locked
- Smokescreen
Solides Stück Todesstahl aus Kassel!
Schon zwanzig Jahre treibt die Death-Metal-Dampfwalze MY COLD EMBRACE im hiesigen Underground ihr Unwesen und trotz solider Veröffentlichungen ist die Band aus Kassel bis heute eher ein Insider-Tipp als eine Größe in der Schwermetall-Szene. Zum Teil mag das darin begründet liegen, dass der Fünfer trotz der Angebote einiger Labels auch anno 2018 noch immer komplett auf das DIY-Prinzip setzt und dafür in meinen Augen jede Menge Respekt verdient, denn wer schon einmal selbst an der Produktion und dem Release eines Albums mitgewirkt hat, der wird wissen wieviel Zeit und Geld ein solches Unterfangen verschlingen kann. Doch auch nach rund zwei Dekaden scheuen die Herren diese Mühen nicht und haben mit "Blank Planet" ihr insgesamt fünftes Album eingezimmert.
Musikalisch wird dem Hörer dabei wieder eine Mischung aus melodischem Todesstahl, einer prise Thrash-Riffs und jeder Menge schwedisch angehauchtem Death Metal präsentiert, die sich gewaschen hat. So wird bereits der Opener 'Carnal March' dank stampfender Gitarren und den treibenden Grooves von Drummer Dennis Dörfler seinem Titel mehr als gerecht und pflügt sich mit einem melodischen Chorus auch ordentlich in den Gehörgang. Mit ähnlichem Tempo hauen einem die Hessen dann auch die nächsten beiden Tracks 'Eye Am Wrath' und 'Hate Feeds The Killing' um die Ohren, wobei auch hier wieder mit fetten Riffs gepunktet wird. Trotzdem kommt leider in der Folge teilweise auch ein wenig Langeweile auf, denn auch wenn das qualitativ hohe Niveau des eröffnenden Trios durchweg gehalten wird, fehlt mir doch zwischen den stoisch riffenden Midtempo-Gitarren auch hin und wieder die Abwechslung. Dass der Fünfer seine Interpretation von melodisch angehauchtem Death Metal auch deutlich variantenreicher servieren kann, beweisen die Jungs schließlich mit dem Epos 'Vultures', das weit über sechs Minuten Spielzeit in die Waagschale wirft und in seinen besten Momenten insbesondere an die schwedischen Titanen AT THE GATES denken lässt.
Unter dem Strich ist "Blank Planet" trotzdem ein solides Stück Todesstahl geworden, bei dem die Truppe aus Kasse all ihre Erfahrung auspielt und das Fans von schwedisch angehauchtem Riffing gefallen dürfte. Mir persönlich fehlt zwar stellenweise dieses mal ein wenig die musikalische Abwechslung, weshalb ich mir auch mehr mutige Tracks wie das erwähnte 'Vultures' gewünscht hätte, doch am Ende bleibt auch das Meckern auf hohem Niveau.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs