MY DYING BRIDE - The Manuscript
Mehr über My Dying Bride
- Genre:
- Gothic Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 17.05.2013
- The Manuscript
- Var Gud Over Er
- A Pale Shroud of Longing
- Only Tears To Replace Her With
Brachial, zerbrechlich und unendlich traurig
MY DYING BRIDE sind in letzter Zeit sehr produktiv, denn nach einem positiv aufgenommenen Album aus dem letzten Jahr sind die Briten bereits in diesem Mai wieder mit einem Release am Start und präsentieren uns ihre neuste EP, die sie "The Manuscript genannt haben. Allerdings ist die Bezeichnung "EP" hier nur unter dem Kontext einer Doom-Scheibe zu verstehen, denn mit fast 28 Minuten Spielzeit schlägt man so manchen Full-Length-Output anderer Bands.
Musikalisch beginnt der Opener beziehungsweise Titeltrack recht bedächtig und bewegt sich stark auf dem Terrain des klassichen Doom Metals, da die Vocals sehr clean und die Riffs, die zusätzlich von einem Streichinstrument unterstützt werden, sehr bedächtig daher kommen. Der zweite Track hingegen bricht die romantische Stimmung mit brachialen und kraftvollen Gitarren auf und auch die Stimme von Fronter Aaron Stainthorpe wechselt phasenweise ins Abgrundtiefe. Man schlägt ohne Vorbereitung einen Bogen von gotischen PARADISE-LOST-Sounds zu derben OCTOBER-TIDE-Klängen, die aber durch das zähe und wabernde Downtempo-Gewand zusammengehalten werden.
Streicher findet man hier dafür keine. Diese kehren erst in 'A Pale Shroud Longing' zurück, das sehr düster und stimmungsvoll ist und vor allem von seinen bleiernen Riff-Walzen lebt. Diese monotonen und monolithischen Rhythmen stehen in einem krassen Kontrast zu den gefühlvollen Passagen, die vom akzentuierten Violinen-Einsatz beherrscht werden.
Der Rauswerfer 'Only Tears to Replace Her With' begibt sich wieder in das Fahrwasser, das den Anfang der EP markiert hat und lässt nichts weiter zurück als Melancholie und unendliche Traurigkeit."The Manuscript" ist definitiv keine Platte, die man auflegen sollte, wenn man gute Laune hat. Denn die einnehmende Atmosphäre und die intensiven, gefühlvollen Vocals von Stainthorpe erreichen unweigerlich jedes Gemüt und übertragen ihre Stimmung auf den Hörer. Diese EP ist kein Fast-Food, was man zwischendurch mal konsumieren kann, sondern verdient die volle Aufmerksamkeit. Die Engländer liefern hier mehr als gute Arbeit ab und beweisen, dass EPs mehr sind als nur Lückenfüller bis zur nächsten vollwertigen CD.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner