MY DYING BRIDE - The Voice Of The Wretched
Mehr über My Dying Bride
- Genre:
- Progressive Doom
- Label:
- Peaceville
- Release:
- 22.04.2002
- She Is The Dark
- Turn Loose The Swans
- The Cry Of Mankind
- The Snow In My Hand
- A Cruel Taste Of Winter
- Under Your Wings And Into Your Arms
- A Kiss To Remember
- Your River
- The Fever Sea
- Symphonaire Infernus Et Spera Empyrium
Man stelle sich einen Wanderer im düsteren, unheimlichen Wald vor. Nebelschwaden ziehen vorbei und behindern die Sicht. Es ist dunkel, nass und kalt. In der Ferne läßt sich Wolfsgeheul vernehmen. Urplötzlich erreicht der Protagonist eine Lichtung, auf der die Wiesen nicht hätten grüner ausfallen können, der Sonnenschein nicht intensiver und die Grundstimmung nicht positiver.
So ähnlich fühlt man sich als Hörer eines jeden MY DYING BRIDE-Werkes, und das ist auch - oder gerade - bei der ersten Livescheibe der Insel-Doomster so. Die unglaublich melancholische und dunkle Atmosphäre im Wechselspiel mit kleinen musikalischen Hoffnungsschimmern wurde hervorragend festgehalten.
Hinzu kommt ein sehr ordentliches Soundgewand sowie eine wirklich gute Songauswahl: Zwar liegt der Schwerpunkt ein wenig auf der vorletzten "The Light At The End Of The World"-Platte, aber nichtsdestotrotz kommen auch Klassiker wie "Turn Loose The Swans", "The Snow In My Hand" oder das bezaubernd intonierte "Symphonaire Infernus Et Sepra Empyrium" zum Zuge.
Positiv fällt auf, dass sich auch die neueren Kompositionen nahtlos in das Gesamtgeschehen einfügen und den großartigen, älteren Songs in nichts nachstehen.
Musikalisch geht der gesamte Auftritt selbstredend in Ordnung, die Briten bieten die komplexen und teils doch recht vertrackten Stücke locker und leicht vor - man beachte hierbei das exzellente Drumming - , während Sänger Aaron stets mit seinem charismatischen Organ zu bewundern weiß: Egal ob Flüstern, Schreie, Growls oder wunderschön-melancholische Parts - die Truppe schafft es immer wieder aufs neue, eine entsprechend passende musikalische Stimmung zu transportieren. In Sachen Kommunikation erinnert "The Voice Of The Wretched" dann schon sehr stark an OPETH, denn mehr als ein schüchternes "Thank You" und die Ankündigung des nächsten Stückes - wenn überhaupt - bekommen die Fans nicht zu hören. Dass sowas mitunter auch sehr positiv sein kann und die Intensität der Musik noch steigert, bewiesen OPETH bei ihren Live-Auftritten.
Und genau dies tun auch MY DYING BRIDE - "The Voice Of The Wretched" ist ein Pflichtkauf für alle Fans, alle an MDB interessierten Leser sollten aber auch tunlichst mal reinschnuppern, da das Songmaterial einen guten Querschnitt durch das Schaffen der Trauerweiden von der Insel bietet.
Anspieltipps: She Is The Dark, The Cry Of Mankind, Symphonaire Infernus Et Sepra Empyrium
- Redakteur:
- Rouven Dorn