MY MINDS WEAPON - The Carrion Sky
Mehr über My Minds Weapon
- Genre:
- Metalcore/Death Metal/Thrash Metal
- Label:
- Drakkar/Sony BMG
- Release:
- 28.11.2008
- The Karman LIne
- Silhouettes Of Enemies
- At Least You're Not Dead
- Alpha Centauri
- Six-O-Two
- ...Ex Infernis
- The Killing Horizon
- A Sense Of Wonder
- Lucky Like Kokura
- Goodbyes
<p>Brachialer Mix aus Britannien. Massiv und effektiv, wenn auch ein wenig zu zerfahren.</p>
Wer noch immer die irrige Meinung vertritt, von den britischen Inseln würden keine brauchbaren Metal-Acts mehr kommen, dürfte wohl die letzten Monate verschlafen haben. Als Paradebeispiele dafür seien nur GAMA BOMB oder SWORN AMONGST erwähnt, die sich zuletzt ja gemeinsam auf Tournee auch hierzulande präsentieren konnten.
Das rege Treiben in der dortigen Szene scheint jedenfalls im Moment noch kein Ende zu nehmen, und mit den Schotten MY MINDS WEAPON stellt sich abermals ein verheißungsvoller Newcomer vor, der mit "The Carrion Sky" ein üppiges Brachial-Menü vorlegt, um sich in die Herzen der Metal-Fans zu spielen - auch wenn die Melange des aus Aberdeen stammenden Quintetts nicht unbedingt einfach zu verdauen ist. Da sie uns einen recht kruden Mix aus reichlich unterschiedlichen Anleihen zu offerieren haben, kann das Material dieses Albums dennoch auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden.
Die Songs kommen nämlich allesamt, und das trotz unterschiedlichen Härtegrades und variantereichen Vortrags, ungemein dynamisch und zwingend aus den Boxen. Soll heißen, MY MINDS WEAPON scheinen sich keinesfalls auf eine einzige Gangart festgelegt zu haben und schaffen so den Brückenschlag von alteingesessenen Größen ihrer Heimat bis hin zu zeitgemäßem Geballer. Von IRON MAIDEN (nachzuhören in den unzähligen harmonischen Gitarrenläufen) über abgefahrenen Death/Thrash Metal der mitunter etwas schrägeren Machart bis hin zu Metalcore der angesagten Variante reicht das Spektrum, das die Schotten auf "The Carrion Sky" zu bieten haben und zu einer drückenden und homogenen Mixtur vereinen konnten.
Zwar wissen die Jungs auch durch ganz ruhige Passagen für weitere Nuancen und Abwechselung zu sorgen, doch diese hätten für meinen Geschmack nicht unbedingt in der vorhandenen Quantität sein müssen, weil die Kompositionen dadurch mitunter ein klein wenig zerfahren wirken. Ebenso nicht unbedingt zwingend notwendig gewesen wäre auch der teilweise klare, aber leider etwas schmalbrüstige Gesang von Ben Timpson, zumal der Kerl, wenn er brachial ins Mikro röhrt, eine wahrlich imposante Stimme zu präsentieren hat.
Durch diese für mein Dafürhalten etwas übertriebene Mannigfaltigkeit hat das Album in seiner Gesamtheit zwar an Druck und Durchschlagskraft eingebüßt, aber dennoch sollte man MY MINDS WEAPON im Auge behalten, schließlich wurden uns schon wesentlich weniger essenzielle Debütalben vorgesetzt.
Anspieltipps: At Least You're Not Dead, Six-O-Two, The Killing Horizon
- Redakteur:
- Walter Scheurer