MY OWN GHOST - Love Kills
Mehr über My Own Ghost
- Genre:
- Pop Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 10.10.2014
- Crimson Ground
- Lost
- Waiting In The Wings
- Crystal Ball
- Bad Love
- Beautiful Mistake
- Silence
- Free Fall
- Pathways
- Broken Mirror
- Born In Fire
- Mute
- Intoxicated
Die Formel zum Erfolg?
Es rockt straight und schnörkellos geradeaus. Es gibt eine Frauenstimme und simple, eingängige Refrains mit viel Pop-Appeal. Und es macht beim ersten Mal einfach Spaß zuzuhören. Ich spreche über MY OWN GHOST, einer knusprigen, jungen, neuen Band aus Luxemburg.
Die Band musiziert eindeutig auf ein größeres Mainstream-Rock-Publikum schielend, doch ist dies per se etwas, aus dem man einer Band einen Vorwurf machen kann? Eigentlich nicht, so lange sie es gut macht. Klar, MY OWN GHOST spielt hier eindeutig nach den vermeintlichen Regeln, die man einzuhalten hat, wenn man Airplay bekommen möchte. Ähnlich wie EVANESCENCE mischt man dezente elektronische Elemente und sogar etwas weniger dezente Synthies unter den ansonsten ziemlich nüchternen Rocksound. Und man verfügt mit Julie Rodesch über eine durchaus international konkurrenzfähige Sängerin. Klar ist auch, dass man relativ schnell und ohne große Experimente zu einem Refrain kommt, der in den meisten Fällen genau das erfüllt, was er erfüllen soll: Im Ohr hängen bleiben.
Dennoch komme ich nach dem mehrmaligen Genuss von "Love Kills" insgesamt nicht auf eine Note im oberen Drittel. Und dies hat folgende Gründe. Die dreizehn Songs auf "Love Kills" erscheinen mir einfach drei bis vier zu viele. Sie unterscheiden sich stilistisch und arrangement-technisch niemals allzu viel. Die eine oder andere Idee hätte vielleicht doch etwas liebevoller ausgetüftelt werden sollen. Viele Songs enden bei oft sehr ähnlichem Aufbau auch immer noch sehr ähnlich (langsamer werden, ausklingender Akkord oder Fadeout).
Gegen Ende der CD fällt dem aufmerksamen Hörer einfach auf, dass MY OWN GHOST wohl eine Art Schablone oder Formel verwendet, die beim Songwriting immer wieder angewandt wird. Somit erscheint mir der erste Durchlauf der Platte viel besser als der vierte und fünfte. Vielleicht ist mir MY OWN GHOST einfach ZU eingängig? Ich bin gespannt, wie die Band in der Öffentlichkeit aufgenommen wird und werde sie auf jeden Fall im Auge behalten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker