MYGRAIN - Signs Of Existence
Mehr über Mygrain
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Spinefarm Records/Soulfood
- Release:
- 22.02.2008
- Translucent Dreams
- This Perfect Chaos
- Asphyxiated And Inflammable
- Shed The Second Skin
- Walk Puppet Walk
- Killing Time
- The Psychonaut
- Alienation
- Human Wasteland
- Final Frontier
Bei den Finnen von MYGRAIN durfte man bereits auf dem Debütalbum "Orbit Dance" die Vermutung aufstellen, dass die Vorlieben für Acts wie FEAR FACTORY, IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY primär dafür verantwortlich waren, dass man sich überhaupt erst als Band zusammengetan hat. Prägnante Melodien, eine gesunde Aggressivität und recht coole Grooves zieren nun auch das zweite Album des Sextetts und bringen die Truppe auf Anhieb in die Liga moderner Melodic-Death-Kapellen wie SONIC SYNDICATE, deren letzter Paukenschlag musikalisch nur noch marginal von den Klängen des MYGRAIN-Zweitwerks "Signs Of Existence" abweicht. Segen, oder doch Fluch?
Nun, einfallsreich sind die Sounds, die der Finnland-Export auf seiner zweiten Veröffentlichung darbietet, durchaus, vor allem bedingt durch die ungewöhnlichen Keyboard-Einsprengsel. Die Tasten werden nicht nur als Melodie-Fundament verwendet, sondern tragen auch zur sphärischen Untermalung des wechselseitigen Klangbilds bei. Partiell gestalten sich sogar die Breaks auf Basis einzelner Synthie-Klänge, ohne jedoch dabei in irgendeiner Form aufdringlich zu klingen. Die typisch-finnische Pomp-Schiene fahren MYGRAIN auch auf "Signs Of Existence" nicht.
Gegenteilig zum Gros der Konkurrenz nämlich überwinden MYGRAIN jegliche Form von künstlichem Bombast mit exzellenter, wenn auch nicht übermäßig brachialer Gitarrenarbeit. Akzentuierte Grooves auf der einen, feine Leads auf der anderen Seite färben den Sound facettenreich und leicht nachvollziehbar, sorgen unterdessen aber auch dafür, dass sich genügend Hooklines in die zehn recht unterschiedlichen Kompositionen einschleichen. Auch wenn das Material in manchen Passagen etwas deftiger anmutet, entstehen doch recht schnell die ersten Ohrwürmer, so in etwa der Midtempo-Smasher 'This Perfect Chaos' oder das schnellere 'Killing Time', zwei der definitiven Highlights des Albums.
Der einzige Aspekt, der dem Gesamtwerk nicht sonderlich zuträglich ist, ist die Einbeziehung elektronischer Sounds, welche in ihrer dezenten Anordnung zwar nicht wirklich störend auffallen, die Energie der Songs aber gerade im zweiten Abschnitt von "Signs Of Existence" ein wenig dämpfen. Ansonsten ist die zweite Platte dieser finnischen Newcomer-Band ein durchaus empfehlenswertes Werk für die Schnittmenge der FEAR FACTORY- und Melodic-Death-Fangemeinde, ganz besonders interessant indes für Liebhaber des letzten SONIC SYNDICATE-Werks. Dessen Qualität erreichen MYGRAIN nämlich auch schon beinahe mühelos!
Anspieltipps: Killing Time, Asphyxiated And Inflammable, Walk Puppet Walk
- Redakteur:
- Björn Backes