MYRD - Myrd Dig Selv
Mehr über Myrd
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Purity Through Fire
- Articulo Mortis
- Ingenting
- Voldtaget Pa Dodsleje
- Medlidenhedsdrab
- De Dodes Sang
- Myrd Dig Selv
Auf GORGOROTH's Pfaden.
Black Metal-Liebhaber werden sie aufmerksam verfolgt haben, den mehrfachen Untergang dessen, was erst als GORGOROTH verkauft wurde, dann wieder im Rechtsstreit umbenannt wurde und schließlich zu absoluter Verwirrung führte. Fest steht jedenfalls, dass die norwegischen Originale nun wieder unter dem Banner von Infernus firmieren, in dieser Besetzung aber auch eine Kurskorrektur zu eher hymnischen Sounds betrieben haben. Fans der ursprünglichen GORGOROTH sollten jedoch nicht verzagen, da es derzeit genügend Alternativen gibt, die sich mindestens auf dem Level der letzten drei, vier Werke der Semi-Legende einpendeln. Eine der Bands, deren bizarr-suizidales Feeling sich ebenso auf die Musik niederschlägt wie die Vorliebe für besagte Band (alles andere wäre kaum glaubwürdig), hört auf den Namen MYRD und ist ein kleines Who-is-Who der dänischen Underground-Szene - und dazu eine wirklich reife Gruppe, die ihr Handwerk gelernt hat und bestens versteht.
Auf dem kategorisch betitelten "Myrd Dig Selv" gibt die Band ein ziemlich beeindruckendes, wenn auch kurzes (hallo GORGOROTH...) Debüt, dessen morbide Atmosphäre sich quälend aber lohnend durch die sechs enthaltenen Songs zieht und für ein anständiges Stelldichein aus dem nicht ganz so hohen Norden sorgt. Bereitet das verstörende Intro 'Articulo Mortis' noch vereinzelt Probleme, da man sich bereits auf eine anstrengende Nervenprobe gefasst macht, folgt mit dem langsamen, aber schließlich überzeugenden 'Ingenting' ein Funeral Doom-Track der besten Sorte, der mit dem schleppenden 'Voldtaget Pa Dodsleje' zugleich ein passendes Äquivalent nach sich zieht. MYRD können allerdings auch straighter und fokussierter, wie das harsche 'De Dodes Sang' klar unter Beweis stellt, der Song, der definitiv als einziger aus dem permanenten GORGOROTH-Vergleich (man höre nur 'Medlidenhedsdrab') herausragt, sich aber dennoch treffend ins Gesamtkonzept einfügt. Dort wartet mit dem Titelsong an letzter Stelle noch das eigentliche Highlight von "Myrd Dig Selv" - selbstzerstörerisch, dezent brachial, am Ende aber vor allem elegant!
Bedauerlich ist daher, dass die Scheibe nach einer guten halben Stunde bereits ihr Ende findet und das Potenzial der Band nur kurzzeitig ausgekostet werden kann. Doch der Anker ist gesetzt und sollte die Dänen schon bald in die vordere Riege des doomigen Schwarzmetalls befördern. Im Hinblick auf die Ansätze braucht man sich diesbezüglich im Hause MYRD jedenfalls keine Gedanken machen!
Anspieltipps: Voldtaget Pa Dodsleje, De Dodes Sang
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes