MYSTERY (CANADA) - Tales From The Netherlands
Mehr über Mystery (Canada)
- Genre:
- (Prog) Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Code 7 / Unicorn Digital
- Release:
- 21.10.2014
- Unveil The Mystery
- As I Am
- Dear Someone
- Sailing On A Wing
- Wolf
- Another Day
- Pride
- Through Different Eyes
- Time Goes By
- Travel To The Night
- The Preacher`s Fall
- Between Love And Hate
Kanadische Progeulen nach Holland tragen.
Bei progressiver Musik aus Kanada denkt man fast ausschließlich an die Giganten von RUSH, genauso wie man auch sonst gerne den französischsprachigen Teil dieses riesigen Landes vergisst. MYSTERY sind demnach doppelt benachteiligt, handelt es sich doch um eine alt eingesessene, franko-kanadische Prog Rock-Band, deren Wurzeln bis in das Jahr 1986 zurückreichen.
Dementsprechend konnte man auf eine umfangreiche Diskografie zurückgreifen, als es darum ging, das erste Livealbum aufzunehmen. Dabei herausgekommen ist eine hervorragend aufgemachte Doppel-CD, die im liebevoll gestalteten Gatefold-Digipak, samt beeindruckendem Coverartwork daherkommt. In Sachen Optik ist das schon einmal eine Eins mit Sternchen.
Aber natürlich kommt es auf die Musik an und die ist im Falle von MYSTERY ebenfalls nicht von schlechten Eltern. In über 100 Minuten wird ein interessanter Überblick auf das bisherige Schaffen gegeben, in dessen Mittelpunkt das letzte Studioalbum "The World Is A Game" steht. Es ist zwar schade, dass Nick D`Virgilio (u.a. ex-SPOCK'S BEARD), der noch das Studioalbum eingezimmert hatte, nicht mehr hinter der Schießbude sitzt, aber mit Benoît David (ex-YES) ist wenigstens am Mikro ein alter Bekannter zu hören.
Leider ist David mittlerweile auch nicht mehr Teil der Band. Das ist ein enormer Verlust, denn seine einzigartige Stimme passt ideal zu den epischen Songs aus der Feder von Bandleader Michel St-Père. Songtitel wie 'Another Day' oder 'Through Different Eyes' dürften selbst Genrenovizen von DREAM THEATER bzw. FATES WARNING bekannt sein, sind hier allerdings waschechte MYSTERY-Epen, mit einer Spielzeit von je ca. 20 Minuten.
Das progkundige, holländische Publikum in Zoetermeer ist jedenfalls völlig aus dem Häuschen, was in diesem atmosphärisch produzierten, aber nicht überproduzierten Livemitschnitt Gänsehaut erzeugend zur Geltung kommt. Ich wäre jedenfalls an jenem Abend gerne dabei gewesen. Ein entsprechendes Bildzeugnis in Form einer DVD hätte dies zumindest vor dem Bildschirm ermöglicht. Insgesamt ist "Tales From The Netherlands" jedoch eine im doppelten Sinne runde Sache!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Alexander Fähnrich
