MYSTIC CIRCLE - The Bloody Path Of God
Mehr über Mystic Circle
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Dockyard 1 / Soulfood
- Release:
- 20.02.2006
- Psalm Of The End (Intro)
- The Bloody Path Of God
- Doomsday Prophecy
- Nine Plagues Of Egypt
- The Grim Reaper
- Riders Of The Apocalypse
- Hellborn
- Church Of Sacrifice
- The Forgotten
- Unholy Terror
- Memento Mori (Outro)
- Circle Of The Tyrants
Zum siebten Mal fordert der Beelzebub den Christengott zum Duell heraus - auch wenn nicht immer alle Satansjünger folgen wollten. Hatten MYSTIC CIRCLE doch in der deutschen Black-Metal-Szene vor einigen Jahren einen Ruf wie international vergleichsweise DIMMU BORGIR. Also: Nicht true genug und zu kommerziell für die ganz Harten. (Spezielle Kandidaten sollen hier namentlich außen vor bleiben.) So kann ich mich auch noch gut erinnern, wie MYSTIC CIRCLE 2001 beim No Mercy mit MARDUK und HYPOCRISY gnadenlos niedergepfiffen wurden. Doch dass Frontmann Beelzebub und die seinigen auch ordentlich knüppeln können, bewiesen sie seit dem öfter. Und so dürften Unkrufer von damals auch über den neuesten Output "The Bloody Path Of God" erstaunt sein.
Nach einem zugegeben noch etwas kitschigen Intro, das auch von CRADLEs "Damnation And A Day" stammen könnte, kracht der Titelsong absolut heftig aus den Boxen, mit viel Getrümmer, gut gezielten Pausen und Beelzebubs Legion-ähnlichem Gekeife. Nur kurz erklingen süßliche Keyboards, dann geht's schon weiter im Takt. 'Doomsday Prophecy' lässt es nach einem ruhigen Anfang genauso wie das folgende 'Nine Pleagues Of Egypt' etwas grooviger angehen. Und gerade hierin liegt MYSTIC CIRCLEs recht eigener Stil. Wobei aber doch eher melodischere Nummern wie 'Riders Of The Apocalypse' oder 'Hellborn' munden: SLAYER-artige Riffs treffen auf Doublebass, Beelzebub wechselt zwischen Growls und Gekeife, ehe "Halloween"-ähnliche Keyboards ertönen. Die Tastenklänge werden aber eher gezielt eingesetzt, unterstreichen meist die düstere Stimmung und übernehmen nur selten die Oberhand. Obwohl ebenfalls mit ruhigeren Tönen versehen, dröhnen auch 'Church Of Sacrifice' und 'Unholy Terror' mit einer ziemlichen Power aus dem Verstärker. Und auch wenn die tiefere Stimme zwischendurch Szenepuristen mit Grausen an DIMMU BORGIR erinnern wird, dürfte sie der fast nach NAGLFAR klingende Refrain von 'Unholy Terror' entschädigen. Zum Abschluss gibt's dann auch noch ein CELTIC FROST-Cover. An den Reglern saß übrigens Ex-Drummer Necrodemon aka Alex Koch, der auch ein letztes Mal hinter der Schießbude Platz nahm und einen recht guten Sound zusammen dübelte.
Ein Meilenstein des Black-Metal-Genres haben MYSTIC CIRCLE vielleicht nicht gerade kreiert. Dennoch hat "The Bloody Path Of God" durchaus seinen Reiz. Einige Nummern kommen schon mit recht geilen Riffs und einer gehörigen Portion Energie daher. Und die gezielten melodischen Pausen dürften Düsterheimern bei weitem nicht so aufstoßen wie bei manch anderem kommerzielleren Szenevertreter. Da kann man auch über die recht klischeehaften Songtitel hinwegsehen. Und MYSTIC CIRCLE heut noch als kommerziell zu bezeichnen wäre fast Satanslästerung.
Anspieltipps: The Bloody Path Of God, Hellborn, Unholy Terror
- Redakteur:
- Carsten Praeg