MYSTIC CIRCLE - The Great Beast
Mehr über Mystic Circle
- Genre:
- Dark Satanic Metal
- Hellish Maniacs
- Hate
- The Great Beast
- Lucifers Angel
- Spirits In Black
- Eyes Of Horror
- Whore Babylon
- Lost In The Garden Of Eden
- And Evil We Shall Die
Hossa! Dermaßen positiv hat mich schon lange keine Band mehr überrascht. MYSTIC CIRCLE, ehemals Garanten für Liveauftritte, die das Zwerchfell mehr reizten als die Nackenmuskeln, sowie für Alben, die in Etwa so eigenständig und originell waren wie ein Furz nach einer großen Portion Chili - den kann nämlich jeder lassen.
Auf dem ‘99er-Longplayer „Infernal Satanic Verses" zeigten die Jungs um Frontmann und Bassisten Graf von Beelzebub (Glücklicherweise Anno 2001 nur noch „Beelzebub") erstmals richtig gute songwriterische Qualitäten und zählten somit, unter Anderem auch mangels ernstzunehmender Konkurrenz, zur Speerspitze des deutschen, extremen Metals. Wobei man noch anmerken sollte, daß eine nicht gerade unbekannte norwegische Truppe als häufig genutzte „Inspirationsquelle" Pate stand.
Mit „The Great Beast" jedoch hat die Band endlich zu einem eigenen Stil gefunden und zelebriert diesen in knapp fünfundvierzig Minuten sehr ansehnlich. Schon der Opener ‘Hellish Maniacs’ zeigt auf, in welche Richtung die langsam erwachsen gewordene Band nun schreitet: Fast schon klassisches Heavy-Metal-Riffing, weiterhin bombastische Keys der Marke Norwegen, die mir persönlich viel zu weit im Vordergrund stehen und die exzellente Gitarrenarbeit (kein Witz!) teilweise übertünchen, Graf von Beelzebub röchelt und gröhlt in bester nicht-BM-Manier, und tempomäßig geht die ganze Chose relativ gezähmt von Statten.
MYSTIC CIRCLE würden dies gerne als „Dark Satanic Metal" verkaufen - eine neue Schublade würde ich für „The Great Beast" nicht öffnen, aber als Dark Metal mit Black- sowie klassischen HM-Anleihen geht das Werk allemal durch.
Beim Titeltrack werden dann - in diesem Genre relativ unüblich - auch mal zweistimme Gitarrenleads eingesetzt, das wirklich sehr ansehnliche Gitarrenspiel zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, wobei Axeman Ezpharess (ein erklärter Anhänger schwermetallischer Klänge aus den Achtzigern) mal durch kleine Soloeinlagen und Schnörkeleien, mal mit mitreißendem Riffing oder auch mal mit nett anmutenden Tappings (‘And Evil We Shall Die’) zu begeistern weiß.
Sehr dezent werden auch weibliche Vocals eingesetzt, die allerdings dem Album keine Schlagseite zur Gothic-Szene hin geben. Bei ‘Lost In The Garden Of Eden’ versucht man sich sogar mit einem eingängigen Chorus, was allerdings am Gesang scheitert - vielleicht sollte man es anstelle mit Frauengesang mal mit cleanen Vocals versuchen.
Unterm’ Strich bleibt ein unterhaltsames und endlich auch mal musikalisch überzeugendes Stück Düstermetall, das Lust auf mehr macht. Ehrlich gesagt, zum ersten Mal freue ich mich darauf, MYSTIC CIRCLE live zu sehen!
Anspieltipps: Hellish Maniacs, The Great Beast, And Evil We Shall Die
- Redakteur:
- Rouven Dorn