MYSTIGMA - Schattenboten
Mehr über Mystigma
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Timezone Records
- Release:
- 08.04.2016
- Weltenbrand
- In meinem Schatten
- Tiefer
- Diva Harmagedon
- Für diesen Augenblick
- Legenden
- Zu Staub
- In Asche
- Niemand außer uns
- Wenn alles endet
- Deine letzte Stunde
- Das stärkste Leid
- Gottlos
- Daliah
Düstere Geschichten zwischen Pop und Rock.
MYSTIGMA gehört zweifelsohne zu jenen Spartenbands, bei denen die love-it-or-hate-it-Fragestellung sofort greift. Während die Gothic-Rock-Gemeinde schon länger auf das Quartett schwört und ihren bisherigen Output abfeiert, sind den Verfechtern der etwas härteren Klänge die poppigen Harmonien seit jeher ein Dorn im Auge - und das wird sich auch mit dem Release der neuen Scheibe nicht ändern.
Auf "Schattenboten" zieht die Band einmal mehr die Kreise der düsteren Melancholie, stimmt nachdenklich, bedient das Publikum aber auch wiederholt mit einprägsamen Melodien und epischen Arrangements. Die neue Scheibe erfüllt über weite Strecken alle Erwartungen, was zeitgleich aber auch bedeutet, dass die kreativen Impulse bei MYSTIGMA sich arg in Grenzen halten. Man will den Musikern zwar nicht vorwerfen, sang- und klanglos den Stiefel herunterzuspielen, aber im Grunde genommen ist "Schattenboten" nicht mehr als eine allzu vorhersehbare Fortsetzung des bisherigen Bandkatalogs.
Das propagierte Charisma und der angedeutete Tiefgang sind derweil kritisch zu sehen, weil die düsteren Nummern mit reichlich Pomp beladen werden und auch die verhaltenen, eher ruhigen Klänge nicht kitschfrei gestaltet sind. Nummern wie 'Dva Harmagedon' und 'Legenden' wollen mit ihrer ziemlich poppigen Hookline überzeugen, bei anderen Nummern wird wiederum nach verträumten Passagen gesucht, die aber nicht in letzter Konsequenz folgen. Es ist sicher in Ordnung, was auf "Schattenboten" aufgetischt wird, alles hält einen gewissen Level. Aber wenn es darum geht, den eigenen Sound weiterzuentwickeln, ist bei MYSTIGMA derzeit Stillstand. Das Album tut keinem weh, weiß aber auch nicht sonderlich zu beeindrucken. Durchschnitt ist das Ganze deshalb noch nicht, ein Spektakel der düsteren Noten aber genauso wenig!
Anspieltipps: Tiefer, Wenn alles endet
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes