MYTHOLOGIK - Blood In The Sky
Mehr über Mythologik
- Genre:
- Heavy Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.06.2024
- Blood In The Sky
- Lord Death
- Scorched Earth
- Fallen Empire
- Satanael
- Disease Of The Soul
- Dark Waters
- Purgatorium
- Epilogue
US-Edelstahl mit relativ scharfer Kante!
Bryan Eckermann hat den US Metal der letzten vier Dekaden offensichtlich eingehend studiert, bevor er sich mit seinem eigenen Bandprojekt selbst an diese Materie gewagt hat. Bereits im vergangenen jahr konnte er mit MYTHOLOGIK eine erste Duftmarke setzen und sich irgendwo zwischen den epischen Momenten aus dem TITAN FORCE-Katalog, den etwas thrashigeren Nuancen aus der WARDOG-Diskografie und einigen moderneren Elementen, wie man sie auf dem zweiten JACOBS DREAM-Album vorgefunden hat, festbeißen. Der starken EP folgt mit "Blood In The Sky" nun ein ebenbürtig lohnenswerter Nachfolger, der zwar gelegentlich ein wenig verkopft anmutet, allerdings mit feinem Riffing, einem Höchstmaß an Abwechslung und relativ undurchschaubarem Songwriting wieder eine Palette aufbietet, die Freunden des klassischen US-Edelstahls wie Öl heruntergehen dürfte - auch wenn die neun Songs in Teilen ein wenig sperrig geraten sind!
Eckermann's große Trumpfkarte ist derweil Frontmann Joe Gregory, der mit seinen teils recht hohen Vocals auch die METAL CHURCH-Gemeinde abholen dürfte, Freunde von CRIMSON GLORY und QUEENSRYCHE aber ebenfalls zu seinen neuen Fans zählen dürfte. Die Art und Weise, wie er die Geschicke von MYTHOLOGIK lenkt, wie er immer wieder neue Akzente setzt und trotz der nicht zu verleugnenden Parallelen den Songs von "Blood In The Sky" einen eigenen Stempel aufdrückt, ist bemerkenswert und sicherlich der feine Unterschied zum Mittelmaß in diesem Segment. Die Songs an sich sind gar nicht so anspruchsvoll, auch wenn sie gerade in der zweiten Hälfte von einer Vielzahl Breaks durchsetzt sind, doch die bereits angesprochene Unberechenbarkeit ist in erster Linie Gregorys Verdienst, der sich mit seiner Performance definitiv für größere Aufgaben empfiehlt, und der aus einer Reihe ordentlicher Songs mehr als ein halbes Dutzend richtig starker Hymnen macht.
Von daher muss MYTHOLOGIK erst mal gar nicht so viel anders oder speziell sein bzw. sich in irgendeiner Form durch bestimmte Maßnahmen von den üblichen Einflüssen distanzieren. Stattdessen darf das Duo gerne mal ein wenig zitieren, Vertrautes neu aufwerten und mit einer bärenstarken Darbietung (Multiinstrumentalist Eckermann darf natürlich auch hier nicht vergessen werden) für viele gereckte Fäuste garantieren. Geiles Teil!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes