MYTHRAEUM - Oblivion Aeternam
Mehr über Mythraeum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- M-Theory
- Release:
- 06.06.2024
- Dawn Of Reckoning
- Crown Of Sepsis
- Harbinger's Chant
- Halls Of Forgotten Will
- The Hunter's Dream
- Halls Of Mythras (Reincarnation)
- Terrestrial Despair
- Skies Torn Asunder
- Through The Nether
- Beyond The Void
Kurz gestolpert, aber glorreich wieder aufgestanden!
Eigentlich ist "Oblivion Aeternam" ein Musterbeispiel dafür, wie doch die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen europäischem und amerikanischem Black Metal definiert sind, auch wenn die aus San Diego stammenden Herren von MYTHRAEUM über weite Strecken sehr bemüht sind, genau diese Unterschiede in Kleinstarbeit zu kompensieren. Doch während die Band auf ihrem Debütalbum zumeist sehr rifforientiert vorgeht und die vielen Facetten zwsichen ansatzweise symphonischem und meist melodisch-dissonantem Stoff nicht immer zu einer finalen Kongruenz führen, lässt sie gelegentlich auch ein paar Federn - eben weil die Abstimmung der Spannungsbögen in der Folge gerade im ersten Abschnitt von "Oblivion Aeternam" nicht immer souverän von der Hand geht.
Doch die neue Scheibe hat definitiv Steigerungspotenzial und überzeugt mit einem rasanten Finish, das manche zunächst unentschlossen anmutende Passage weitestgehend aus dem Gedächtnis radiert. Bevor man dort aber angelangt ist, muss man sich erst einmal technisch hervorragenden, inhaltlich aber nicht ganz so aufregenden Nummern wie 'Crown Of Sepsis' und 'Halls Of Forgotten Will' stellen, die zwar viele fordernde Parts mitbringen, irgendwie aber nicht so recht auf den Punkt kommen wollen. Man mag zwar nicht behaupten, das Material wäre hier überladen oder gar mit Ideen überfrachtet, allerdings will MYTHRAEUM durchaus viel in kurzer Zeit umsetzen, und da die Songs keine markanten Höhepunkte mitbringen, sondern minimal fragmentiert erscheinen, zünden sie auch nicht ganz so intensiv, wie das Gros der noch folgenden Stücke. Wie es nämlich durchaus funktionieren kann, beweist die amerikanische Combo vor allem in den flotteren Nummern von "Oblivion Aeternam". 'Skies Torn Asunder' überzeugt mit angenehmen DISSECTION-Vibes und durchgetretenem Gaspedal, 'Terrestrial Despair' absorbiert einige hymnische Elemente, 'Through The Nether' bringt das Wechselspiel aus harschen Midtempo-Parts und majestätischen Uptempo-Melodien auf eine ganz andere Stufe. Im finalen 'Beyond The Void' macht sich MYTHRAEUM noch mal richtig Luft und verabschiedet sich mit einem kleinen Meisterstück.
Schade daher, dass der Einstieg in dieses Album ein kleines bisschen stolprig ist und MYTHRAEUM sich ein wenig selbst im Weg steht. Hätten alle Nummern die Klasse der zweiten Hälfte, würde man hier nämlich bedenkenlos eine Blindempfehlung aussprechen können.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes