NAGLFAR - Sheol
Mehr über Naglfar
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- New Hawen/Century Media
- Release:
- 24.03.2003
- I Am Vengeance
- Black God Aftermath
- Wrath Of The Fallen
- Abysmal Descent
- Devoured By Naglfar
- Of Gorgons Spawned Through Witchcraft
- Unleash Hell
- Force Of Pandemonium
- The Infernal Ceremony
Das Warten hat endlich ein Ende: eine der stärksten Black Metal-Bands der letzten Jahre, die Schweden NAGLFAR, veröffentlichen ihr langersehntes drittes Album „Sheol“ (ist hebräisch und bedeutet nichts anderes als „Hölle“). Trotz der langen Wartezeit hat sich eigentlich nicht viel verändert.
Stilistisch haben NAGLFAR ihren Kurs beibehalten, ja sogar die besten Elemente ihrer ersten beiden Scheiben geschickt verbunden. Die blanke, alles zerstörende Aggressivität des Zweitwerks „Diabolical“ trifft auf das Gespür für packende, den Hörer mitreißende Melodien des legendären Debüts „Vittra“ und macht „Sheol“ zu dem Werk, dass NAGLFAR eigentlich den Durchbruch auf breiter Ebene bescheren müsste.
Schon das Eröffnungsdoppel „I Am Vengeance“ und „Black God Aftermath“ ist sowas von genial, dass es mich beim Hören kaum an der Tastatur hält. Schnelle, treibende Parts verschmelzen mit hymnischen Midtempoparts, dem aggressiven Kreischen von Jens Rydén und diesen zum Sterben schönen Melodien zu zwei Ohrwürmern, die einem nicht mehr aus dem Ohr gehen. Dabei fällt es verdammt schwer zu entscheiden, welcher Song nun besser ist: der aggressive Opener oder der abwechslungsreich aufgebaute Nachfolger.
Man darf darüber aber nicht vergessen, dass natürlich auch die Riffs und die Rhythmusarbeit sich dem Niveau der Melodien anpassen, also über jeden Zweifel erhaben sind. NAGLFAR können aber nicht nur mit rasend schnellen Momenten punkten, sondern überzeugen auch in langsameren Gefilden.
„Unleash Hell“ glänzt mit songdienlich eingesetzten Keyboards und treibendem Midtempo, während „Abysmal Descent“ etwas vertrackter aufgebaut ist, den unbedarften Hörer aber unbarmherzig packt und mitreißt. Der Magie dieses Songs kann man sich einfach nicht entziehen. Aber das ist noch längst nicht alles.
„Devoured By Naglfar“ (endgeiler Songtitel) legt furios los und überrascht mit abgefahrenen Melodien und „Force Of Pandemonium“ ist verdammt düster, schnell und aggressiv ausgefallen, besonders beeindruckend ist hierbei der fließende Wechsel von Midtempoparts hin zu blackmetallischer Raserei. „The Infernal Ceremony“ ist dann zum Abschluß ein symphonisches Klavieroutro, nach dessen Ausklang der Finger automatisch zur Repeat-Taste findet.
„Sheol“ beweist eindrucksvoll, dass NAGLFAR trotz der langen Zeit zwischen ihren Alben zur absoluten Spitze des Black Metals gehören, die Verbindung von solch genialen Melodien mit ungeschliffener, rauher Härte bekommt keine andere Band so überzeugend auf die Reihe wie die Schweden. „Sheol“ ist ein kleines Meisterwerk, eine Scheibe mit Suchtfaktor, eine CD, die den Black Metal Spirit tausendmal überzeugender rüberbringt als alle selbsternannten True Black Metal-Kasper es je können werden. Abwechslungsreich, aggressiv, melodisch, packend, eingängig und und und. Wer auch nur ein wenig auf Black Metal steht, muss dieses Album einfach besitzen, daran führt kein Weg vorbei!
Anspieltips: Black God Aftermath, I Am Vengeance, Unleash Hell, Devoured By Naglfar, Force Of Pandemonium
- Redakteur:
- Herbert Chwalek