NAILDOWN - Dreamcrusher
Mehr über Naildown
- Genre:
- Thrash Metal/Rock
- Label:
- Spinefarm Records/Soulfood
- Release:
- 04.05.2007
- Dreamcrusher
- Judgement Ride
- Lame
- P.I.B.
- Silent Fall
- Like I Care
- Deep Under The Stones
- Save Your Breath
- The New Wave
Gerade einmal knapp über ein Jahr haben sich die Finnen NAILDOWN Zeit für ihr zweites Album gelassen (das Debüt "World Domination" erschien im Januar 2006). Das lässt mich subjektiv befürchten, dass das Ganze möglicherweise ein Schnellschuss sein könnte. Sei's drum - ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Der Opener 'Dreamcrusher' gefiel mir am Anfang nicht sonderlich, aber mit zunehmender Hördauer muss ich sagen, dass es ein cooler Opener geworden ist. Sänger und Gitarrist Daniel Freyberg klingt stimmlich mal aggressiv fauchend (und fast wie Alexi Laiho) und manchmal relaxt. Das Riffing klingt fett. Bei 'Judgement Ride' gibt es anfangs kurz zünftige Blastbeats zu hören. Auch die immer noch (stellenweise) nervig klingende Keyboardbegleitung erklingt hier wieder, die mir noch vom Debüt "World Domination" in eher unangenehmer Erinnerung ist. Aber: 'Judgement Ride' macht ansonsten angenehm Druck und geht gut in die Gehörgänge. 'Silent Fall' klingt leider, abgesehen von den tollen Gitarrensoli, irgendwie blass und bleibt nicht so gut im Ohr hängen. Mit 'Lame' hat man aber einen wahren Volltreffer gelandet. Der Track groovt wie Sau! Kehliger Gesang im Stile von Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM) wechselt sich mit klarem Rockgesang ab. Das Grundriff ballert einfach tierisch und auch die Keyboards werden mal songdienlich eingesetzt. Stark! Auch 'Like I Care' geht super ins Ohr. Geile Partymucke in Form eines Stilmixes aus hartem Rock und Thrash mit cooler Doublebass, guten Riffs und klasse Melodien.
Leider klingen die Keyboards beim Instrumental 'Deep Under The Stones'(das nur teilweise gelungen ist) wieder recht schwurbelig/waberig. Zudem ist das Ding mit fast sieben Minuten zu lang geraten und man ist geneigt, auf die Skip-Taste des CD-Spielers zu drücken. Hätte man die besten Ideen 'eingedampft' und in drei Minuten umgesetzt, so wäre sicherlich ein guter Track daraus geworden. In dieser Form klingt 'Deep Under The Stones' aber irgendwie deplaziert und überflüssig. Durchgehend stark und durchdacht hingegen klingen die Gitarrensoli von Asko Sartanen und Daniel Freyberg auf "Dreamcrusher". Und zwar durchgehend. Konnte ich diesem finnische Quartett für ihr Debütalbum fast nur technische Fertigkeiten und spielerisches Können bescheinigen, so muss ich sagen, dass sich die Band auch in punkto kompositorischer Stärke auf jeden Fall gesteigert hat. Unter dem Strich bietet "Dreamcrusher" mit 'Lame' und 'Like I Care' zwei echte Kracher. Der Rest klingt durchschnittlich bis gutklassig, wobei ich die meisten Tracks eher mit "gut" bewerte. Würde die Band stets Kompositionen vom Schlage 'Lame' oder 'Like I Care' abliefern, so würden NAILDOWN wahrscheinlich in der ersten Liga zocken. Derzeit ist es noch ein Stückchen des Weges, aber der Anfang ist gemacht. NAILDOWN haben dazugelernt und können sich im Vergleich zu ihrem Debüt "World Domination" deutlich verbessern. CHILDREN OF BODOM-Einflüsse sind zwar immer noch vorhanden, aber man löst sich langsam davon und versucht, einen eigenen Stil zu finden.
Ach ja: "Dreamcrusher" wurden von Jacob Hansen (u.a. HATEBREED und MAROON) übrigens hervorragend produziert. Beim CD-Cover hätten sich die Herren beziehungsweise das Plattenlabel ruhig etwas einfallen lassen können. Denn das sieht absolut 08/15 aus. Niemand wird aufgrund des Covers diese Scheibe aus dem CD-Regal nehmen. Es sieht komplett nichtssagend aus. Und da NAILDOWN musikalisch sehr wohl etwas zu melden haben, sollte auch das Cover ansprechend gestaltet sein. Zurück zum wesentlichen: "Dreamcrusher" ist eine gute Scheibe geworden, die alle Fans von SOILWORK oder CHILDREN OF BODOM antesten sollten.
Anspieltipps: Lame, Like I Care, Dreamcrusher
- Redakteur:
- Martin Loga