NAILGUN - Paindustry
Mehr über Nailgun
- Genre:
- Heavy Metal/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.06.2011
- Intro
- Circus
- Ghost
- All Revolutions
- Dissident Enemies
- Death Illusions
- Fear
- Don't Treat On Me
- Cold
- Act Under Constraint
Spritziger, facettenreicher Metal auf dieser Debütscheibe für Über-den-Tellerrand-Hinausblicker. <br />
Na das ist doch mal ein starker Einstand, den die aus Süddeutschland stammende Formation NAILGUN mit ihrem Erstlingswerk "Paindustry" präsentiert. Jenseits ausgetretener Pfade zieht die im Jahr 2008 gegründete Band ihr musikalisches Ding durch. Und dies tun NAILGUN ohne selbst auferlegte stilistische Limitierungen.
Die Stücke ziehen ihre Einflüsse unter anderem aus dem modernen Power Metal, aber auch aus aus Genres wie dem Progressive Metal. Die stilistische Vielfalt dieses sorgfältig komponierten Werkes erschöpft sich allerdings nicht in der Verschmelzung dieser beiden Genre-Richtungen, denn auch aggressive Screams (wie beispielsweise die Backings des Openers 'Circus') und andere musikalische Zutaten bringen Würze in den Sound.
Hervorzuheben ist die Stimme von Sänger Manuel Bühler, der vergleichsweise tief, dabei aber enorm kraftvoll und gut verständlich shoutet. Vergleiche zu anderen Herren am Mikro sind nur schwerlich zu ziehen - was ich als Pluspunkt werte. Die Rhythmusarbeit wird geprägt durch kraftvolle und akzentuiert gespielte Bass-Linien, für die Sven Rakowitz (ex-DOWNSPIRIT) verantwortlich zeichnet. In Persona von Schlagzeuger Felix Hartwig findet sich hier genau der richtige Gegenspieler, der gemeinsame mit dem Bassisten Tracks wie dem sehr starken Eröffnungstitel 'Circus' (Anspieltipp) die nötige Power verpasst. Die Gitarrenarbeit von Florian Hahn und Daniel Morsch weiß ebenso zu gefallen. Leider wurden die Klampfen für meinen Geschmack zu weit in den Hintergrund gemixt, während gerade dem Schlagzeug zu viel Raum im Klangbild der Produktion eingeräumt wurde.
Doch kehren wir wieder zu den Songs zurück. Mit 'Ghost' haben NAILGUN ein Stück Musik geschmiedet, das gerade im letzten Drittel überaus melodisch und intensiv wirkt, bevor im finalen Teil wieder druckvoll zugelangt wird. Bei 'All Revolutions'wird das Spielttempo ein wenig angezogen, bevor NAILGUN mit 'Fear' wieder ein atmosphärisch dichtes Werk dargeboten wird, das clever arrangiert ist und toll umgesetzt wird. Im Mittelteil sind auch auch klassische Metal-Zutaten herauszuhören, während im Hintergrund die Klänge eines Gewitterregens zu hören sind.
Fazit: Nach nunmehr über zehn Hördurchläufen bin ich überaus angetan von diesem facettenreichen Debütalbum. Durchdachte Songs, eine druckvolle Bassarbeit, ein charismatisch klingender Sänger und vor allem eine gehörige Portion Eigenständigkeit sind Elemente, die "Paindustry" (schöner Neologismus übrigens) kennzeichnen. Klänge der Mix - wie oben erwähnt - nicht etwas ungewöhnlich und die Produktion insgesamt druckvoller, so wäre ich geneigt, dieses Werk mit siebeneinhalb Zählern zu bewerten. Doch der leider ziehen der oft ein wenig blechern klingende Schlagzeug-Sound und die verbesserungswürdige Produktion dieses interessante Werk klangtechnisch in seiner Wirkung leider nach unten.
Dessen ungeachtet sollte Metaller ohne Scheuklappen sich den Namen NAILGUN gut einprägen und diese Scheibe unbedingt antesten. Es lohnt sich!
Anspieltipps: Circus, Ghost, All Revolutions, Dissident Enemies
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin Loga