NARNIA - Enter The Gate
Mehr über Narnia
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 21.04.2006
- Into This Game
- People Of The Bloodred Cross
- Another World
- Show All The World
- Enter The Gate
- Take Me Home
- This Is My Life
- Aiming Higher
- The Man From Nazareth
NARNIA tischen uns hier mit "Enter The Gate" wieder einmal ein wunderbares, vollkommen kitschfreies und gleichermaßen spannendes Melodic/Power-Metal-Album auf, das sich von vorne bis hinten gewaschen hat und durchweg gute Songs liefert. Keine Ausfälle, kaum Lückenfüller. Besonders herausheben muss man - wie eigentlich immer - Carl Johan Grimmark und dessen atemberaubendes Gitarrenspiel: Abgedrehte Riffs, intelligente Melodiebögen und komplett die Hirnwindungen verdrehende Soli waren zwar schon immer ein Markenzeichen des schwedischen Ausnahmekönners, aber auf dem fünften Release "Enter The Gate" gibt er dem Gesamtsound von NARNIA noch mehr Eigentümlichkeit.
Der Einstieg in die zehn Songs gerät mit 'Into This Game' recht traditionell, mit starkem Refrain und tollem Solo. Sänger Christian Rivel zeigt hier wiederum, dass er ein sehr harmonisches Organ sein Eigen nennen darf: Weder zu tief noch zu hoch, dass es dem Hörer das Gemächt abklemmt. Leider sind manche Gesangslinien nicht unbedingt originell, aber am sehr guten Gesamteindruck des Albums ändert das eigentlich nichts, sondern unterstreicht einmal mehr, wie sehr das Quartett in der Lage ist, ein ganzes Album voller Ohrwürmer zu schreiben: Das ist dann auch bei 'People Of The Bloodred Cross' nicht anders. Der nette Banger im oberen Midtempo angesiedelt überzeugt mit wunderbaren Licks und einem lupenreinen Power-Metal-Refrain. Hier wird nicht übermäßig gewichst, sondern in allen Teilen songdienlich dosiert. Besonders im Gitarrenbereich erfreut, dass Grimmark hier nichts von malmsteen'scher Egomanie spüren lässt.
Ein Highlight der Platte, die an Höhepunkten nun wirklich nicht arm ist, ist die tolle Ballade 'Take Me Home', bei der die Rhythmussektion aus Andreas Olsson (Bass) und Andreas Johansson (Drums) mit einem tollen Unterbau das sehr dezente, niemals aufdringliche Pathos stützt, das Christian Rivel mit einer super Emphase und seiner neoklassischen Phrasierung führt, bevor Grimmark ein diesmal sehr melodisches Solo ansetzt, das sofort hängen bleibt.
Bis zum Ende der Platte kann man das hohe Niveau stets halten. Mit 'The Man From Nazareth' folgt zum Abschluss noch einmal ein Mini-Epos mit klimaktischem Aufbau, wobei mir das nun etwas größere Pathos schon gefällt, nicht aber der etwas stumpfe Titel. Ist wohl Geschmackssache. Mein Geschmack jedenfalls sagt mir, dass "Enter The Gate" eine in allen Belangen runde Sache geworden ist, die auch beim zweiten bis zehnten Hördurchlauf noch neue Glanzpunkte zu offenbaren vermag.
Anspieltipps: Take Me Home, People Of The Bloodred Cross, Enter The Gate
- Redakteur:
- Patrick Gödde