NATTEFROST - Blood & Vomit
Mehr über Nattefrost
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Season of Mist
- Release:
- 23.02.2004
- Ancient Devil Worshipping
- Sluts Of Hell
- Satanic Victory
- Universal Funeral
- The Art Of Spiritual Purification
- Sanctum 666
- Whore (Filthy Whore)
- Mass-Destruction
- Nattefrost Takes A Piss
- The Gate Of Nanna
- Still Reaching For Hell
Der Frontmann von CARPATHIAN FOREST auf Solopfaden: Nattefrost widmet "Blood & Vomit", auf dem er seine eigene Vision des Black Metal umsetzt, ganz und gar dem Bösen. (Nicht ganz, doch dazu später.) Der Sänger respektive Gitarrist wollte sich mal von den Fesseln seiner Band befreien und kreierte "true primitive narrow-minded Black Metal". Zur Seite stehen ihm dabei zwei (ehemalige) CARPATHIAN FOREST-Mitglieder: Nordavind (früherer Mitbegründer der Band) und Vrangsinn (Bass).
Nach einem lieblichen Intro mit Kirchenglocken, Chören und Gebeten geht's mit 'Ancient Devil Worshipping' schlagartig ans Eingemachte. Eine ganz fiese, eisige und bösartige Knüppellawine, die da über einem zusammenbricht. Grundsätzlich benötigt Nattefrost nicht mehr als drei oder vier Akkorde, um sich durch neun intensive Songs zu krächzen. Außerdem gibt es auf dem Silberling nur zwei verschiedene Rhythmen: Hyperblast oder 4/4-Takt. Passenderweise fällt auch der Sound recht spartanisch aus. Hier wird roher und traditioneller Black Metal ohne Keyboards geboten, garantiert nichts für Feinfühlige! Nur beim BEHERIT-Cover "The Gate Of Nanna" wird's ausnahmsweise zähfließender. 'Satanic Victory' hingegen überfährt einen in gerademal einer Minute. Die rasend schnellen Nummern legen wie 'Whore (Filthy Whore)' höchstens mal eine kurze Pause ein, um eine Frau lüstern stöhnen zu lassen. Oder um den schwarzen Humor des Giftzwergs zum Vorschein zu bringen. So ist Nattefrost vor dem atmosphärischen 'The Art Of Spiritual Purification' eine Minute lang beim Kotzen zu hören. Ob das eine Anspielung auf das vergangene Wacken-Open-Air sein soll, als er beim CARPATHIAN FOREST-Gig eine Überdosis Magic Mushrooms übers Mikro reiherte? Und was man bei 'Nattefrost Takes A Piss' zu hören bekommt, kann sich jeder selbst denken. 'Still Reaching For Hell' unterstreicht zum Abschluss noch einmal die beiden Pole des Albums: Zuerst dröhnen diabolische Geräusche aus den Boxen, dann gibt's lustige Blasmusik.
"Blood & Vomit" ist vielleicht nicht "probably the best album in the world", wie Nattefrost augenzwinkernd auf die Hülle schrieb. Aber dafür eines, auf das die Black-Metal-Szene gewartet hat: Eine Rückbesinnung zur musikalischen Wurzel, ganz evil, ohne sich jedoch zu ernst zu nehmen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das bevorstehende CARPATHIAN FOREST-Album und die kommenden Festival-Gigs der Norweger. Nattefrost wurde übrigens von DARKTHRONE's Fenriz für dessen "Black Metal Best Of" auserkoren.
Anspieltipps: Ancient Devil Worshipping, The Art Of Spiritual Purification, Sanctum 666, Whore (Filthy Whore), Nattefrost Takes A Piss ;o)
- Redakteur:
- Carsten Praeg