NAZARETH - Homecoming - The Greatest Hits Live In Glasgow
Mehr über Nazareth
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Eagle Records
- When The Lights Come Down
- Razamanaz
- Miss Misery
- Holiday
- Dream On
- Simple Solution
- My White Bicycle
- Walk By Yourself
- Bad Bad Boy
- Heart´s Grown Cold
- Broken Down Angel
- Whiskey Drinkin´ Woman
- Hair Of The Dog
- This Flight Tonight
- Beggar´s Day
- Love Hurts
Es ist sicherlich nicht nötig, über NAZARETH noch viele Worte zu verlieren, denn für die Band aus Schottland, die bereits 1968 aus den SHADETTES hervorging, kann ohne Bedenken der Begriff "Rock-Legende" verwendet werden. Von den Gründungsmitgliedern ist zwar inzwischen nur noch Bassist Pete Agnew und Sänger Dan McCafferty übrig, aber mit Jimmy Murrison (guitar), Ronnie Leahy (keys) und Agnew-Sohnemann Lee (drums) hat man auch im Jahre 2002 ein ganz ordentliches Line-up am Start. Und nachdem es schon über 20 Jahre her ist, dass NAZARETH ihr letztes Live-Album, "Snaz" (1981), veröffentlicht haben, bringen sie nun in diesen Tagen mit "Homecoming" eine aktuelle Live-Scheibe heraus. Wie es sich für die Schotten gehört, haben sie natürlich ein Konzert im heimischen Glasgow mitgeschnitten, und somit trägt das Album den Untertitel "The Greatest Hits Live In Glasgow" auch diesbezüglich völlig zu recht.
Die Songauswahl auf "Homecoming" kann sich aber auch wahrlich sehen lassen - auch wenn selbstverständlich einige Klassiker fehlen (z.B. "Turn On Your Receiver" oder "Shanghai´d In Shanghai). Aber da die Kapazität eines Silberlings begrenzt ist, hätte man wohl zumindest eine Doppel-CD veröffentlichen müssen, um annähernd alle Highlights der NAZARETH-Historie berücksichtigen zu können.
Den Schwerpunkt bei der Songauswahl haben NAZARETH auf die Jahre 1973 bis 1975 gelegt, und damit insbesondere auf die Alben "Razamanaz" und "Hair Of The Dog". Vor allem die "Hair Of The Dog"-Scheibe wurde sehr sehr stark berücksichtigt, denn neben dem Titeltrack (mit dem obligatorischen Mitsingteil) wurden "Miss Misery", "Whiskey Drinkin´ Woman" und "Beggar´s Day" gespielt. Und dass als Abschluss der CD die NAZARETH-Ballade schlechthin nicht fehlen darf, nämlich "Love Hurts", steht ja außer Frage. Auch "Razamanaz" wurde mit drei Songs bedacht, und zwar mit "Razamanaz" selbst sowie "Bad Bad Boy" und "Broken Down Angel". Auch aus dieser Zeit stammt "This Flight Tonight" (von "Loud ´n´ Proud"), das wohl - von den Balladen einmal abgesehen - zu den bekanntesten Songs der Band zählt (und zwar nicht nur, weil es hin und wieder gecovert wird, z.B. IRON SAVIOR oder ZIMMER´S HOLE) und deshalb auch in jede Setlist von NAZARETH gehört. Mit "My White Bicycle" (von "Close Enough For Rock ´n´ Roll") und "Simple Solution" (von "No Mean City") sind noch zwei weitere Songs aus den Siebziger Jahren vertreten. Dagegen sind die Achtziger Jahre mit drei Songs ziemlich schwach vertreten - neben der allseits bekannten Ballade "Dream On" (von "2XS") noch die beiden "Malice In Wonderland"-Stücke "Holiday" und "Heart´s Grown Cold". Aus den Neunziger Jahren wurde gar nur "When The Lights Come Down" (von "Boogaloo") zum Besten gegeben, das zugleich auch als Opener fungierte. Einen neuen Song - so glaube ich jedenfalls - haben NAZARETH schließlich auch noch gespielt, nämlich "Walk By Yourself".
Wie NAZARETH-Kenner anhand der Songs sicherlich schon bemerkt haben, wurde bei der Songauswahl sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt. So gibt es schnellere wie auch langsamere Songs, eher bluesige oder eher rock ´n´ rollige Songs, ziemlich geradlinige Songs und wahnsinnige Ohrwürmer - eben so ziemlich das komplette NAZARETH-Spektrum. Dabei ist bei so gut wie allen Songs besonders die markante, rauhe Stimme von Dan McCafferty auffällig (schottischer Whiskey macht´s möglich ;-)), die den Songs ihren ganz eigenen Stempel aufdrückt. Aber auch sonst ist das Album sehr rockig und dreckig und damit NAZARETH-typisch belassen und wirkt dadurch äußerst natürlich - wie ein Live-Album eigentlich klingen sollte. Dass das Keyboard an manchen Stellen (vor allem bei "Razamanaz") etwas zu dominant wirkt, ist auch der einzige Kritikpunkt.
Für Fans von NAZARETH führt auf alle Fälle kein Weg daran vorbei, dieses Live-Album anzutesten. Aber auch alle anderen sollten ruhig auch mal das eine oder andere Ohr riskieren und in "Homecoming" reinhören. Und Freunde von Live-CDs - solche soll es ja auch geben - werden sicherlich auch nicht von dieser Scheibe enttäuscht sein, da sie Live-Atmosphäre eines NAZARETH-Gigs gut eingefangen wurde.
Anspieltipps: Holiday, Hair Of The Dog, This Flight Tonight
- Redakteur:
- Martin Schaich