NEAL MORSE BAND, THE - The Great Adventure
Mehr über Neal Morse Band, The
- Genre:
- Prog Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Radiant Records
- Release:
- 25.01.2019
- Overture
- The Dream Isn’t Over
- Welcome To The World
- A Momentary Change
- Dark Melody
- I Got To Run
- To The River
- The Great Adventure
- Venture In Black
- Hey Ho Let's Go
- Beyond The Borders
- Overture 2
- Long Ago
- The Dream Continues
- Fighting With Destiny
- Vanity Fair
- Welcome To The World 2
- The Element Of Fear
- Child Of Wonder
- The Great Despair
- Freedom Calling
- A Love That Never Dies
Kurzweiliges Prog-Werk mit über 100 Minuten neuem Material des Meisters.
Wenn eine Prog-Koryphäe 103 Minuten auf 22 Songs verteilt veröffentlicht, könnte dies ein Desaster werden (siehe "The Astonishing" von DREAM THEATER). Bei NEAL MORSE, jetzt als THE NEAL MORSE BAND aktiv, ist diese Gefahr aber doch sehr gering. Die Qualität seiner Veröffentlichungen ist fast durchgehend hoch, wenn er nicht bewusst aus seinem Prog-Korsett ausbricht und ein langweiliges Songwriter-Album macht. Neal ist stark, wenn er über den Glauben an Jesus singt, und er war grandios bei den Bärten des Spock, und natürlich ist es wichtig, dass er Mike Portnoy mit an Deck hat. Mittlerweile veröffentlicht Neal ja meist über sein eigenes Label Radiant Records, aber dass sich weiterhin Metal Blade der weltweiten Distribution annimmt, sagt einiges über seinen Status aus.
Bei einer 103-Minuten-Geschichte ist es natürlich schwierig, einzelne Titel herauszupicken. Dass ich bei der langen Spielzeit aber nie gelangweilt werde, spricht massiv für die Qualität der Kompositionen, und dass Neal für einen perfekten Sound und wunderbare Instrumentierung sorgt, dürfte niemanden mehr überraschen. Die ganz großen Ohrwürmer wie auf "One" oder "?" vermisse ich diesmal ein wenig, aber vielleicht entfalten die Tracks diese wieder mal erst in der Langzeitwirkung. Ich schätze bisher vor allem die intensiven Instrumentalpassagen, die wie eine rockige Version eines Soundtracks klingen (keine Angst, ihr müsst jetzt nicht an NIGHTWISH denken) - ich denke zum Beispiel an die lange Overtüre. Und natürlich bringt Neals Stimme eine Intensität mit, die ihresgleichen sucht; für mich ist er neben Peter Gabriel vielleicht der größte Prog-Rock-Sänger aller Zeiten.
Nun lief das Album einige Male und ich habe wirklich Lust, weiter hinein zu tauchen, gleichwohl sich die ganz großen Aha-Momente bei einem solchen Künstler erst mit der Zeit herauskristallisieren. Ich erahne, dass sie sich langsam einstellen, weswegen die vergebene Note daher nur eine erste Vermutung sein kann - da kann sich noch etwas ändern. Aber insgesamt glaube ich, dass Morse-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Ich hole mir die Scheibe und werde weiter eintauchen in das Mors'sche Parallel-Universum - und ich empfehle dies allen Prog-Fans ebenso.
Anspieltipps: Overture, Welcome To The World, Venture In Black.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer