NECHOCHWEN - Spelewithiipi
Mehr über Nechochwen
- Genre:
- Akustik Folk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nordvis Produktion
- Release:
- 09.05.2025
- Lenawe'owiin
- Spelewithiipi
- Tpwiiwe
- Othaškwa'alowethi Behme
- Mithothwathiipi
- Precipice Of Stone
- Great Meadows Vista
- Nemacolin's Path
- Primordial Passage
Tolle Akustik-Sounds, wenig Spannung.
Wenn man einmal betrachtet, mit wie viel Liebe der amerikanische Musiker von NECHOCHWEN sein gleichnamiges Projekt beziehungsweise sein neuestes Album analysiert, könnte man regelrecht hinwegschwelgen, so viele Ideen und Gedanken kommen ihm zu den Songs von "Spelewithiipi". Leider ist die musikalische Gedankenreise durch akustische Folksounds und sehr intime weltliche Klänge nicht ganz so atemberaubend, wie es die Beschreibungen auf der Bandcamp-Page eigentlich suggerieren. Zwar bekommt man mit dem nötigen Studium der einzelnen Inhalte sicherlich ein klares Bild von den Visionen, die sich hinter den neun Kompositionen befinden. Doch mangels entsprechender Dynamik und klar definierter Highlights fehlt irgendwann dann doch jene Fantasie, der NECHOCHWEN sich hier voll und ganz hingegeben hat.
"Spelewithiipi" ist ein sehr ruhiges, meist fast schon total stilles Album, in dem sich die Geräusche der Natur in allerhand klassischen Instrumenten widerspiegeln. Der Mann hat eine Affinität zur indianischen Kultur und spielt auch einige Instrumentals ein, die man den Stammesbrüders der weniger streitlustigen Spezies gerne zuschreiben möchte, jedoch ist der geradezu lautlose Fluss der Dinge von zu wenig Spannung umgeben, als dass man die einzelnen Kapitel des Albums auch als solche wahrnehmen könnte. Es empfiehlt sich viel mehr, "Spelewithiipi" als Ganzes zu betrachten, als ein epischer Longtrack mit vielen kleinen Zwischensequenzen, der aber immer wieder auf ähnliche Themen zurückgreift und darin gelegentlich improvisiert. Gelingt diese Perspektive, kann man sich definitiv auch gut fallen lassen und die nachdenklichen Klänge der Platte genießen. Ohne die entsprechende Grundstimmung erscheint dies jedoch ungleich schwieriger, vielleicht sogar unmöglich - und das ist vorab auf alle Fälle zu beachten.
Die tatsächliche Kunst besteht meines Erachtens darin, die Gedankenwelt von "Spelewithiipi" über die gesamte Strecke derart zu gestalten, dass die Reize nicht verloren gehen, und das ist NECHOCHWEN nicht immer gelungen. Dennoch bleibt ein Hort der Stille, ein besinnliches, melancholiches Event, das hier und dort mehr als nur gefällig ist.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes