NECRONAUTICAL - Slain In The Spirit
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2021
Mehr über Necronautical
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 20.08.2021
- Ritual & Recursion
- Occult Ecstatic Indoctrination
- Slain In The Spirit
- Hypnagogia
- Pure Conciousness Event
- Necropsychonautics
- Contorting In Perpetuity
- Death Magicking Triumphant
- Disciple
Schwarz ist die Finsternis
Nach drei bisher veröffentlichten Alben, wovon jüngst "Apotheosis" speziell in Sachen Sound und klirrend kalter Atmosphäre noch ein paar Pfunde zulegen konnte, kehren die Briten von NECRONAUTICAL nun zwei Jahre später zurück, um dem Sommer 2021 mit "Slain In The Spirit" den Gnadenstoß zu versetzen. Stilistisch sehr stark in der zweiten Welle des skandinavischen Black Metals beheimatet, kommen Einflüsse solcher Bands wie DIMMU BORGIR, EMPEROR, IMMORTAL und DISSECTION immer mal wieder zum Vorschein, doch auch CRADLE OF FILTH und der luftig fluffige Death Metal mit Veteranen wie FLESHGOD APOCALYPSE, BEHEMOTH und MARDUK grüßen herzlichst Richtung Manchester.
"Slain In The Spirit" ist nun also Album Nummer vier, das vor allem von der ungemein dichten und unverwüstlichen Atmosphäre lebt. Unbarmherzige Raserei, gequälte Screams, düstere Keyboardklänge und der nordische Einfluss beleben das komplette Geschehen, obgleich sich NECRONAUTICAL noch etwas zu stark an den großen Namen orientiert. Mehr Besinnung auf die eigenen Stärken hätten dem unheilvollen Bollwerk sicherlich noch mehr Flügel verliehen, doch auch mit dem einen oder anderen Querverweis kann sich "Slain In The Spirit" hören lassen: Das Aggressionslevel ist hoch und selbst nach sehr feinen Ruhephasen wie im Titeltrack, nehmen die Melodien der Finsternis erneut an Fahrt auf und sorgen für eine Achterbahnfahrt der pechschwarzen Gefühle.
Spannungsgeladen sorgt der 'Ritual & Recursion'-Beginn für einen Auftakt nach Maß und auch wenn das Artwork nach Death Metal as fuck brüllt, wird die schwarzmetallische Marschroute mit leicht symphonisch-epischen Momenten sofort klar. Hiervon können auch das verhältnismäßig rockige 'Hypnagogia', das achtminütige Epic-Manifest 'Pure Consciousness Event' sowie das recht gut zusammenfassende 'Contorting In Perpetuity' ein Gnadenliedchen trällern. Zugegeben, bei einer recht üppigen Spielzeit von fast einer Stunde droht jedoch die eine oder andere gute Passage schlichtweg unterzugehen. Ein Song weniger wäre nicht allzu tragisch gewesen.
Am Ende – und hier gibt es nochmal ein richtiges Leckerli – überrascht NECRONAUTICAL mit einem recht untypischen SLAYER-Cover von 'Disciple', das sich dem Album in dieser Form doch recht gut anpasst und es würdig abschließt. Auch wenn der "Apotheosis"-Vorgänger nach wie vor die Nasenspitze vorne hat, ist die neueste NECRONAUTICAL-Platte für gutes Black-Metal-Album geworden, das für Größeres zwar 25 Jahre zu spät kommt aber selbst heutzutage noch Angst, Schrecken und Furcht verbreiten kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp