NECRONOMICON - Unleashed Bastards
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2018
Mehr über Necronomicon
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sureshot
- Release:
- 28.09.2018
- Burn And Fall
- Leave The Lights On
- Total Rejection
- Malevolent
- We Did We Do
- Imperial Hunger
- My Name Is Vengeance
- Forbid Me From Living
- Unleashed
- Religion Live Fast
- Personal Enemy
- The Nightmare Continues
Nomen est omen
Die Lörracher haben vor drei Jahren mit "Pathfinder…Between Heaven And Hell" ein gemeines, hinterhältiges Album herausgebracht: Der erste Durchgang war gut, beim zweiten kristallisierten sich einige Hits heraus und beim dritten sägte die Luftgitarre munter mit. Doch irgendwann war der Spaß vorbei und ich widmete mich neuen Dingen. Doch speziell 'Betrayed', 'Inside The Fire' und 'Reborn' haben sich wie fiese Insekten in meine Ohrmuscheln eingenistet, haben dort ihre Larven gelegt, die Tage, Wochen, ja sogar Monate später schlüpften und mir seitdem den Verstand rauben. Das ist jedoch durch und durch positiv gemeint, denn das NECRONOMICON-Achtwerk hat seitdem einen besonderen Stellenwert bei mir inne und sollte nicht unterschätzt werden. Zugegeben, ich war anfangs etwas skeptisch, ob auch der vorliegende Nachfolger diesen Standard halten kann und wie einst einige dieser "Insekten für später" vorbereitet hat.
Die zweite Frage kann ich euch, liebe Leser, natürlich erst in einigen Monaten beantworten, doch die erste beantworte ich euch gleich mit einem lautstarken "Ja, verdammt!". "Unleashed Bastards" zeigt die Band von ihrer spielfreudigen und gleichzeitig unbarmherzigen Seite und macht dabei einen sehr starken Eindruck, knüpft in puncto Einstellung also genau dort an, wo NECRONOMICON vor drei Jahren aufhörte. Durch die nicht ganz so glattpolierte Produktion kommen sehr viele Ecken und Kanten zum Vorschein, an denen man unweigerlich hängen bleibt. Darüber thronen die durch und durch passenden Frontvocals von Urgestein Freddy, der – wie sollte es anders sein – den NECRONOMICON-Spirit wunderbar über die letzten fast 35 Jahre durch die Zeit gebracht hat.
Es geht erbarmungslos nach vorne ('Leave The Lights On'), es wird für Thrash-Metal-Verhältnisse fast schon episch ('Malevolent', 'Forbid Me From Living'), auch die melodischen Aspekte werden nicht außer Acht gelassen ('We Did We Do') und die einen oder anderen Song-Insekten schauen mich wieder so hinterhältig an ('My Name Is Vengenance', 'Burn And Fall'). Wer seinen Thrash, so wie ich, also verspielt, abwechslungsreich und trotzdem konsequent und mit diesem gewissen Old-School-Flair zu lieben und schätzen weiß, dürfte an "Unleashed Bastards" in diesem Herbst nicht vorbeikommen. Mal wird das Gaspedal durchgedrückt, mal nehmen die Melodien das Heft in die Hand, stellenweise erinnert mich die Platte an eine Achterbahnfahrt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp