NEGLIGENCE - Coordinates Of Confusion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Negligence
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 08.10.2010
- Mind Decay
- Screaming Fear
- Addicted To Aggression
- Disharmony
- The Way To...
- Insane Asylum
- The Q Box
- Sickened
- Shark Attack
- Coordinates Of Confusion
Die Bay Area liegt in Slowenien? Offensichtlich.
Thrash Metal aus Slowenien. Die Kollegen von NEGLIGENCE haben vor ein paar Jahren mit ihrem Debüt "Option Of A Trapped Mind" bewiesen, dass man auch an solch vermeintlich exotischen Orten sehr amtlich thrashen kann. Die Musik auf dem über Rock-It-Up-Records veröffentlichten Album, war sehr stark an alte Bay-Area-Traditionen angelegt und erreichte sogar deren Niveau. Das sah und hörte man wohl auch in den Büros von Metal Blade Records so, denn der nun vorliegende Zweitling erscheint bei eben jener Company. Herzlichen Glückwunsch in Richtung NEGLIGENCE.
Wer nun befürchtet, dass das Quintett nun zahmer zu Werke geht, kann sich bereits beim eröffnenden Riffgewitter 'Mind Decay' die Kaspermütze aufsetzen. Hier knattert es nach wie vor herrlich derbe im Gebälk und die beiden Klampfer Dyz und Jey zaubern feine Riffs aus dem Ärmel. Dazu gibt es leicht verschachtelte Rhythmik und einen angenehm wütenden Sänger. Erinnerungen an alte FORBIDDEN werden wach, wobei NEGLIGENCE-Sänger Alex leider auch nicht in die Höhen des damaligen Russ Anderson vordringen kann. Aber das gelingt dem Meister selber heute auch nicht mehr. Insofern scheint das ja nicht so schlimm zu sein. Und der Gesang ist bei den Slowenen wirklich sehr gut. Da wird dem einen oder anderen eventuell gar der Exotenbonus fehlen, denn Alex artikuliert sich sehr Englisch. Für mich passt diese Art des Gesanges zu der gebotenen Musik.
Im weiteren Verlauf geht es in ähnlicher Weise munter weiter, wobei genau dies das einzige Manko an dieser feurigen Scheibe ist: Es mangelt mir ein kleines bisschen an Abwechslung. Lediglich 'Shark Attack' überrascht mit noch schnellerem Tempo und der abschließende Titelsong verwirrt mit drei Minuten Stille. Seltsam. Ich hätte halt gerne noch mal die eine oder andere ruhigere Passage als Auflockerung dazwischen gehabt oder ein paar abgefahrene Ideen in Sachen Rhythmik. Ich denke, dass da noch Spielraum nach oben ist und kann mich nach wenigen Durchläufen hervorragend an erfrischend mitreißenden Granatgeschossen wie 'Insane Asylum' oder eben 'Shark Attack' erfreuen.
Insgesamt ein sehr leckeres Thrashhäppchen, welches als Alternative zur neuen FORBIDDEN von Genrefreunden auf jeden Fall ins Auge gefasst werden muss.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae