NEPTUNE POWER FEDERATION, THE - Goodnight My Children
Mehr über Neptune Power Federation, The
- Genre:
- Hard Rock / Rock 'n' Roll / Glam
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music (Soulfood)
- Release:
- 08.03.2024
- Let Us Begin
- Lock & Key
- Twas A Lie
- Woe Be Father's Troubled Mind
- Betrothed To The Serpent
- Evermore
- Hariette Mae
- Goodnight My Children
Wohin hat sich bloß der Wahnsinn verflüchtigt?
THE NEPTUNE POWER FEDERATION steht für einen explosiven Mix aus Heavy Rock, okkultem Metal und Psychedelia mit einer gewissen Punk-Attitüde und einer Portion Glam Rock. So richtig bekannt wurde die australische Band in Europa eigentlich erst mit dem dritten Album "Neath A Shin Ei Sun" und vor allem durch den legendären Gig beim "Hell Over Hammaburg"-Festival im Jahr 2019, dem ich dankenswerterweise auch beiwohnen durfte. Gerade erst gastierte die Band erneut bei diesem Festival. Die folgenden Alben "Memoirs Of A Rat Queen" (2019) und "Le Demon De L’Amour" (2022) kamen bei unseren Rezensenten sehr gut an und konnten jeweils fette neun Punkte einstreichen.
Der aktuelle Longplayer "Goodnight My Children" gibt ein thematisch locker zusammenhängendes Konzept vor, das sich an der guten, alten Gutenachtgeschichte orientiert. Durch den Opener 'Let Us Begin' und den abschließenden Titeltrack ist eine formelle Rahmung gegeben.
Musikalisch werden die schon immer vorhandenen Wurzeln im 70s-Hard-Rock noch weiter freigelegt und die Punk- und Stoner-Rock-Vibes praktisch vollständig zum Verstummen gebracht. Das Ergebnis tönt daher weniger aggressiv, melodischer und auch ein bisschen harmloser. Mir hat das Schrille und Exaltierte der früheren Veröffentlichungen auf jeden Fall besser gefallen. Dabei ist die Gesangsperformance der Imperial Priestess Screamin' Loz Sutch nicht zuletzt durch die ausgefeilten Arrangements im Bereich des Hintergrundgesangs erneut sehr hörenswert, und die beiden Einstiegssongs 'Let Us Begin' und 'Lock & Key' machen Lust auf mehr. Danach stagniert der Flow des Albums allerdings und echte Highlights fehlen. 'Woe Be Father’s Troubled Mind' beginnt verheißungsvoll, spacig-atmosphärisch und auch etwas experimentell, aber der Refrain will nicht wirklich zünden. Bei einer Spielzeit von knapp 35 Minuten sollte idealerweise eigentlich jeder Track ein Kracher sein. Referenzen wie AC/DC, THE RUNAWAYS, THE SWEET oder ALICE COOPER sind sicherlich nicht verkehrt, aber im Zweifel greift man dann doch eher zum Original. Da bleibt nur die Hoffnung, dass das Quintett bald zu gewohnter Stärke zurückfindet.
"Goodnight My Children" ist beileibe kein schlechtes Album, aber es fehlen, nimmt man die starken ersten beiden Songs mal aus, das gewisse Etwas, die Aha-Effekte, und ja, schlicht und ergreifend auch der Wahnsinn. Immerhin im Abschlusstrack schimmert er gelegentlich durch.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens