NERGARD - A Bit Closer To Heaven
Mehr über Nergard
- Genre:
- Melodic Metal / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Battlegod Productions
- Release:
- 12.06.2015
- Light And Shadows
- Fall From Grace
- On Through The Storm
- Let It Come
- Help Me Through The Night
- I Will Find You
- A Bit Closer To Heaven
- When All I Want Is You
Loses Stückwerk, trotz gute Ideen und einwandfreier Umsetzung
Wenn man sich die vielschichtigen Kompositionen und ebensolchen Arrangements auf “A Bit Closer To Heaven“ zu Gemüte führt und dabei bedenkt, dass Andreas Nergard quasi als „Alleinunterhalter“ (Andreas hat nicht nur die Songs geschrieben und arrangiert, er war auch für Keyboards, Bass und Schlagzeug verantwortlich) unter dem Namen NERGARD agiert, muss man dem Norweger, der zudem auch als Drummer bei einer Prog-Metal-Truppe namens RUDHIRA aktiv ist, reichlich Respekt zollen. Dass hier ein Musiker und Komponist von hoher Kompetenz an der Arbeit ist, wird nicht nur durch diverse Details in den Songs deutlich - noch mehr ist es der Umstand, dass deren stilistische Ausführung vom typisch europäischen Melodic Metal bis hin zum eher US-lastigen, radiotauglichen AOR/Melodic Rock reicht.
So weit, so gut. Zumindest kompositorisch und auch von der Umsetzung her. Leider ist die Chose in ihrer Gesamtheit aber wohl nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass Andreas eben kein Gitarrist ist, leider ein wenig "verwässert", und zudem wirkt die Scheibe auf lange Frist auch etwas zusammenhanglos. Da der gute Mann eine ganze Armee an Gästen ins Studio gelotst hat, ist dem Unternehmen nämlich jeglicher "rote Faden" abhandengekommen.
Der Großteil der Tracks - allen voran der von Ralf Scheepers auf dessen unnachahmliche Manier gesungene Euro-Metal-lastige Opener 'Light and Shadows' - klingen zwar einwandfrei und durchaus überzeugend, erfüllen auf "A Bit Closer To Heaven" aber dennoch eher eine Funktion als "Puzzleteil" eines Albums ohne Zusammenhang. Das soll die einwandfreie Darbietung der involvierten Vokal-Akrobaten (besonders fein auch die Leistung von AEON ZEN-Sänger Andi Kravljaca im Titeltrack, der auch auf jede H.E.A.T.- oder TEN-Scheibe passen würde) ebenso wenig schmälern wie jene des Initiators selbst, der immer wieder auch seine Fähigkeit, knackige Hooks aus dem Ärmel zu schütteln, unter Beweis stellt.
Dennoch wird sich Andreas die Frage gefallen lassen müssen, ob er denn eine Idee hat, wer denn dieses Album kaufen soll? Eine Veröffentlichung einzelner Singles zu unterschiedlichen Zeitpunkten hätte wohl mehr Sinn ergeben. So aber könnte es passieren, dass sogar an und für sich von derlei Sounds angezogene Zeitgenossen auf Grund der zu geringen Anzahl "ihrer" Nummern davon absehen das Teil zu erstehen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer