NESTOR - Teenage Rebel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/24
Mehr über Nestor
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 31.05.2024
- The Law Of Jante (feat. Freya Miller)
- We Come Alive
- Teenage Rebel
- Last To Know
- Victorious
- Caroline
- The One That Got Away
- Addicted To Your Love
- 21
- Unchain My Heart
- Daughter
Der zweite Streich der AOR-Senkrechtstarter!
Da ist es also, das lang erwartete zweite Album der Senkrechtstarter NESTOR. "Kids In A Ghost Town" ist 2021 eingeschlagen wie eine Bombe, was auch auf unseren Seiten zu nachzulesen ist. Platz 11 in den damaligen Lesercharts und ein 10-Punkte-Review von Jens Wilkens, in dem alles steht, was man über die Anfangstage der Band wissen muss. "Teenage Rebel" erscheint nun bei Napalm Records.
Gleich zu Beginn mal der offensichtliche Fakt: Wer das erste Album mochte, wird auch den Nachfolger mit offenen Ohren aufnehmen und den ganzen Sommer aus keiner mobilen Abspieloption verbannen. Ich bin beim ersten Durchlauf sofort wieder vom extrem warmen und gleichzeitig druckvollen Klangbild und dem unfassbar emotionalen Gesang von Tobias Gustavsson in den Bann gezogen. Das ist genau die Balance zwischen Kitsch und Heavy Rock, die mich sofort begeistern kann. Ich bin kein AOR-Experte und viele Bands aus dem Segment sind mir auf Albumlänge zu seicht oder verfügen nicht über einen Frontmann, der dieses vermeintliche Manko ausgleichen kann, aber bei NESTOR passt das alles für mich wunderbar zusammen.
Betrachten wir nun also "Teenage Rebel" etwas genauer, denn irgendwelche frisch geduschten Locken muss ich ja in der Suppe gefunden haben, da unterm dem Review keine volle Punktzahl steht. Bedenkt dabei aber immer, dass acht Punkte eine sehr gute Bewertung sind, vor allem auch in Bezug zu meiner einleitenden Erklärung, wie ich zu solcher Musik grundsätzlich stehe. In dieser Sparte kommt nichtmal mein Lieblingsalbum "Frontiers" von JOURNEY auf die volle Punktzahl. Dies im Hinterkopf habend, sind acht Punkte sehr viel.
Erneut schafft es das schwedische Trüppchen nämlich, ganz ausgezeichneten AOR zu produzieren, der von griffigen Riffs nach vorne getragen wird und der obendrein in beinahe allen Nummern kübelweise Ohrwürmer ausschüttet. Wer sein Album mit einer an beste PRETTY-MAIDS-Zeiten erinnernden Nummer eröffnet, hat bei mir eh schon fast gewonnen. 'We Come Alive' ist genauso eine Nummer, die unwillkürlich zum fröhlich grinsenden Mitrocken animiert. Glücklicherweise bleibt es nicht bei diesem einen Überflieger. 'Victorious' ist mit einem ebensolchen Drive ausgestattet und auch 'Caroline' zaubert mit sofort ein Lächeln auf die grumpy old Mundwinkel. So mag ich meinen AOR: kernig, flott und mitreißend. Auf der anderen Seite gibt es mit der balladesken Abschlussnummer 'Daughter' aber auch wundervolle, besinnliche Klänge, in denen vor allem Tobias' Stimme komplett begeistert. Dies alles sind nicht die oben erwähnten Locken in der Suppe, hier ist der Drei-Wetter-Taft mit Gold-Look noch komplett einsatzbereit.
Allerdings haben wir auch Songs auf der Scheibe, die nur gut, aber nicht toll sind. Ulkigerweise zählt der Titelsong mit seinem banalen Refrain zu dieser Sorte Songs. Eigentlich eine mitreißende Nummer, aber der Chorus nimmt ihr alle Kraft. Schade. Außerdem sind mit 'Unchain My Heart' und 'Addicted To Love' auch zwei eher flache Songs auf dem Album gelandet. Da aber auch die restlichen, hier nicht namentlich erwähnten, Nummern eher gut bis sehr gut ausfallen, läuft das Scheibchen seit Wochen seine Runden, ohne abzunutzen. Ein sehr gutes Zeichen bei derartig eingängiger Musik.
Von daher: Dicke Empfehlung für den kommenden Sommer!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae