NEW EDEN - Solving For X
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2012
Mehr über New Eden
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Steel (H'Art)
- Release:
- 23.03.2012
- Anthem Of Hate
- Flames For Hades
- Brainless
- The Not Self
- Unsolved Aggressions
- Life Not Death
- Searching The Loss
- Crawling Erect
- Infecting The Lie
- Watcher
- Three Words
Nach acht Jahren endlich ein neues Lebenszeichen der US Metaller. Dieses Mal mit dem ehemaligen RECON-Sänger hinterm Mikro.
Auf das neue Album von NEW EDEN war ich sehr gespannt. Immerhin hat sich ihr letztes Album "Stagnant Progression" aus dem Jahr 2003 in meiner Gunst hartnäckig weit nach oben in der persönlichen Jahresplayliste gespielt. Und der Auftritt der sympathischen Band um den ehemaligen STEEL PRPHET Gitarristen Horacio Colmenares auf dem Headbangers Open Air anno 2008 machte ebenfalls Appetit auf neues Material. Nach endlosen Jahren des Wartens haben sich nun die Kollegen von Pure Steel Records ein Herz genommen und diese unermüdliche Band unter Vertrag genommen. So kommen wir nun endlich in den Genuss des lange angekündigten Albums "Solving For X".
Es ist das erste Album mit dem ehemaligen RECON-Sänger Rod Arias, der hier in die sehr großen Schuhe von Rick Mythiasin, James Rivera und Michael Grant steigt. Ein nicht einfaches Unterfangen, welches er aber bereits beim oben erwähnten Auftritt auf dem HOA meisterlich bestreiten konnte. Insofern hatte ich da im Vorfeld wenig Bedenken. Und nach diversen Umdrehungen des Longplayers kann ich diese positive Voreinschätzung zum Glück unterschreiben. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern singt Rod etwas weniger schrill und hart, was dazu führt, dass man dem neuen Material bei den ersten Durchläufen eine mangelnde Härte attestiert. Diese Empfindung ändert sich allerdings nach einigen Spins, denn dann stellt man fest, dass das Material auf "Solving For X" lediglich weniger sperrig ist als die Songs auf dem Vorgänger. Irgendwo stand etwas von einer europäischeren Ausrichtung des Materials. Eine Aussage, der ich als Nicht-Möger von Triolen-Metal mit Kinderlied-Refrains, mit großer Skepsis entgegen getreten bin. Und glücklicherweise ist diese Tendenz nach meinem Empfinden nur im Gesang und in einigen - für NEW-EDEN-Verhältnisse – eingängigen Choruspassagen begründet. So haken sich die griffigen Melodien von 'The Not Self' und 'Life Not Dead' schnell in den Gehörgängen fest. Das erinnert mich ein wenig an STEEL PROPHET zu "Messiah"-Zeiten. Sicherlich keine unangenehme Parallele. Und wenn man sich die letzten Alben eben jener alten Arbeitgeber von Horacio anhört, darf man doppelt froh sein, wenn wenigstens Mister Colmenares diesem Stil treu bleibt.
Aber neben diesen zackigen Melodiebolzen regieren auf "Solving For X" die rhythmisch vertrackten Nummern der Marke 'Crawling Errect'. Angetrieben von einem ungeheuer energischen Riffing, serviert die heißblütige Truppe hier einen saftigen Rhythmussalat, den man erst einmal verdauen muss. Dabei singt Rod bei solchen Nummern auch deutlich aggressiver, was den Titeln sehr gut zu Gesicht steht. Man höre nur einmal in 'Unsolved Aggression" hinein. Da fragt man sich, ob das der gleiche Sänger ist, der eben noch in 'The Not Dead' so klar gesungen hat. Ich mag dieses kehlige Element in seiner Stimme extrem gern. Es verleiht den Songs eine Extraportion Härte. Feine Sache.
Im schrägen 'Infecting The Lie' geht er mir allerdings mit seinen extremen Höhen doch ein bisschen übers Ziel hinaus. Da zucke ich immer schon im Voraus zusammen. Das hätte nicht sein müssen. Diese Nummer, sowie der Umstand, dass mir einige der Füllsynthies im Hintergrund etwas zu glatt klingen, sind die einzigen Mankos eines erneut tollen Albums, dessen Klasse man sich ein wenig erarbeiten muss. Mit den Ohrwürmern in der Mitte der Scheibe sollte das aber kein Problem sein.
Welcome back!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae