NIGHT COBRA - Dawn Of The Serpent
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2022
Mehr über Night Cobra
- Genre:
- Heavy Metal / NWOBHM
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- High Roller Records / Soulfood
- Release:
- 11.02.2022
- Run The Blade
- The Serpent’s Kiss
- Lost In Time
- Black Venom Dreams
- The Neuromancer's Curse
- For Those Who Walk The Night
- In Mortal Danger
- Acid Rain
- Electric Rite
Solide, NWOBHM-inspirierte Sounds aus Texas
Der Name, das Logo und auch das Cover machen auf den ersten Blick klar, dass es sich hierbei um eine Band handelt, die knietief in der "alten Schule" des Heavy Metal verwurzelt ist. Die aus der texanischen Metal-Hochburg stammende Truppe macht aber auch wirklich keinen Hehl aus ihren Einflüssen, und sorgt mit ihrem Longplay-Debüt für etwas mehr als 30 Minuten Vollbedienung im klassischen Sinne.
Der Fünfer rund um den auch bei den Epic Metallern GRAVEN RITE als Rhythmusgitarrist aktiven Frontmann Bakka Larsson war bereits 2020 mit der als Kassette veröffentlichten EP "Praise Of The Shadow" auffällig geworden und konnte sich im Underground damit einen ganz guten Namen machen. Anzunehmen, dass die Formation mit "Dawn Of The Serpent" daran nicht nur anschließen wird können, sondern sich das Quintett damit sogar eine beachtliche Fanschar erspielen wird.
Die Texaner legen nämlich nicht nur mit immenser Spielfreude los, sie haben ganz offenkundig auch das nötige Können und technische Geschick, um fulminanten Heavy Metal ganz ohne Rumpel-Faktor darzubieten. Von jener technisch anspruchsvollen Gangart, die unzählige ihrer Landsleute einst als "Texas Metal" salonfähig gemacht haben, ist NIGHT COBRA zwar ein ganzes Stück weit entfernt, an ihrem handwerklichen Knowhow ändert das aber nichts.
Das Album geht angenehm ins Ohr, die Spielzeit vergeht dabei regelrecht wie im Flug. Da ein Großteil der Songs (unter anderem 'Serpent’s Kiss', 'Lost in Time' und 'The Neuromancer's Curse') im Uptempo angesiedelt sind, hat man zudem den Eindruck viel mehr an Musik geboten zu bekommen als "nur" eine halbe Stunde. In dieser zeigt sich NIGHT COBRA zumeist an der NWOBHM orientiert, wobei sich vor allem Bill Fool und Brandon Barger, das Duo an den Sechssaitigen, jede Menge an lässige Duellen liefert. Ab und an kommen einem dabei zwar auch IRON MAIDEN in den Sinn, öfter jedoch SATAN oder auch AVENGER.
Der in den Höhenlagen etwas schiefe, zumeist recht schrille Gesang von Bakka ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt jedoch auch für ein kauzige Note. Stärker als in den hurtigen Tracks fällt diese im eher episch angelegten 'Black Venom Dreams', sowie im mit markiger Hard-Rock-Schlagseite ausgestatteten Finale 'Electric Rite' auf. Für Atmosphäre und zusätzliche Abwechslung sorgen vereinzelt eingesetzte Keyboard-Passagen sowie das kurze, sphärische Instrumental 'Acid Rain'.
Seinen Höhepunkt findet dieses Album, das zwar keinen Überflieger darstellt, aber zumindest eine überaus solide Basis für die weitere Karriere von NIGHT COBRA legt, im Speed-Kracher 'In Mortal Danger', dessen Gesangsmelodien und Phrasierung an frühe SACRED STEEL denken lassen. Check 'em out!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer