NIGHT IN GALES - Necrodynamic
Mehr über Night In Gales
- Genre:
- Thrash
- The Last living Song
- Doomdrugged
- Blackelectric
- Tombtrippin´
- Deadmouth Daisies
- Song Of Something
- Right From The Morgue
- Go Get Some Death
- The Zeronaut
- Counting Flies
"Necrodynamic" von den NIGHT IN GALES verhält sich zu Death Metal in etwa wie "Coral Fang" von THE DISTILLERS zu Punk Rock. Beide Alben sind verhältnismäßig untypisch typische Genrevertreter: So flutschend eingängig wie ein Zäpfchen und dennoch so hart wie eine Woche ohne Ballaststoffe, angenehm rau im durchaus gediegenen Abgang, dabei aber durchweg mindestens so authentisch wie ein Tritt in die Eier; und was eigentlich zu einem Widerspruch in sich selbst führen müsste, klingt dennoch tatsächlich rund.
'The Last Living Song' führt geradlinig, rasant und hinterrücks ins Album - ganz so wie eine Wasserrutsche ins Piranhabecken: Deathrock vom Feinsten. Danach raspelt 'Doomdrugged' geringfügig grobschlächtiger an der Hornhaut herum, wartet mit leichten Fauchgrunzeinlagen, schön deftigem Bassriffgegrolle und sägenden Gitarrenlinien auf, bevor ein strudelndes Solofinale den Song noch mal so richtig aufpeitscht. Der Sänger der NIGHT IN GALES hat die meiste Zeit über jedoch eine klassische Hardrockröhre, was Rotzrockfaktor und Puls gleichermaßen gehörig in die Höhe treibt. Ebenso tun dies 'Blackelectric' mit seinen wohlgesetzten "Uhh!"-s und dem röhrenden Basssound, sowie das monoton voranpolternde 'Tombtrippin'' mit seinem donnernden Heavy-Sound und den rührigen Blastbeats: Thrash as Death can. 'Deathmouth Daisies' setzen dem "Uhh!" gleich noch ein "Yeah!" obendrauf, und ziehen dabei auch gleich noch die Temposchraube an; wirklich neu ist das stilistisch keineswegs, bietet aber gerade noch genug Variation und Steigerung des Härtegrads um das Album weder dröge werden noch sein Pulver vorzeitig verschießen zu lassen: abwechslungsarm geht dann doch anders. So schrotet der 'Song Of Something' dann auch zugleich härter sowie melodischer aus den Boxen, sucht seine Einflüsse irgendwo zwischen Thrash und Speed Metal, und kombiniert Deathgeröhre mit Cleangesang zu einem kompakten Format. 'Right From The Morgue' sorgt, wie auch die anderen Tracks des Albums, mit seiner Spezialformel für einen überpathetischen Stampfegroove ohne Schonung des Trommelfells. 'Go Get Some Death' fetzt ebenfalls gewaltig, und schön stumpf; was VENOM für den Black Metal uralter Schule sind, sind NIGHT IN GALES für den moderaten Death; und weil dieser Brocken so deadpan dargeboten wird, wie der Titel das schon suggeriert, unterstreicht man damit noch einmal, dass man sich selbst nicht zu ernst nimmt, die Musik aber schon - ein echter Pathosheuler vor dem Herrn, also. Ausbrechendes Riffing, dämonisches Gefauche, ein gelungen den Höllenlärm überspannender Melodiebogen, sowie arschtightes Drum-Sperffeuer lassen es gehörig krachen. 'The Zeronaut' lässt dann die Sensen wie Rotorblätter kreisen und metzelt alles nieder, was noch steht oder voreilig auf die nunmehr umliegenden Bäume gekraxelt ist - "Ah!!!" *dröhn* *polter* *wummer* *brenn* - so klingt also die Apokalypse, wenn man eine Party draus macht. Doch natürlich hat man sich das knüppeldicke Ende wohlbedacht für den Schluss aufgespart; der groovt wie KYUSS im Zeitraffer und heißt 'Counting Flies'.
Anspieltipps: The Last Livin' Song, Deadmouth Daisies, Song Of Something, The Zeronaut.
- Redakteur:
- Eike Schmitz