NIGHT IN GALES - Thunderbeast (Re-Release)
Mehr über Night In Gales
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 26.05.2017
- Intruder
- Darkzone Anthem
- Perihelion
- Crystalthorns Call
- Feverfeast
- The Shadowchamber
- Thunderbeast
- I Am The Dungeongod
- Blackfleshed
- The Dustcrown
- Starchild
- Heralds Of Starfall
- From Ebony Skies (Thunderversion)
Neuauflage des zweiten NIGHT IN GALES-Albums
Blicken wir ganze zwei Dekaden zurück: In Skandinavien hat der Death Metal seinen Triumphzug fast schon wieder beendet, die Rädelsführer der Szene begannen langsam aber sicher, sich neu zu orientieren, und die ruhmreiche Phase des Göteborg-Sounds hatte ihre Höhepunkte schon hinter sich. Während dieser Zeit formierte sich in unseren Landen ebenfalls eine Kapelle, die als eine der wenigen hiesigen Bands versuchte, sich den Sound von IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY zu Eigen zu machen und auf gleicher Ebene Brutalität mit Melodie zu verbinden. Die Rede ist selbstverständlich von NIGHT IN GALES, einer Combo, die mit der "Sylphlike"-EP und später mit "Towards The Twilight" zwei Klassiker eintrümmerte, deren großartiges Feedback bis heute Bestand hat. Doch mitten in dieser Hochphase standen einige Veränderungen an, die der Band nicht sonderlich gut bekamen. Frontmann Christian Müller musste für Björn Gooßes Platz machen, der NIGHT IN GALES zwar in den Folgejahren mit aller Macht am Leben halten wollte, gemeinsam mit seinen neuen Mitstreitern aber nicht mehr imstande war, die musikalische Qualität der beiden vorangegangenen Releases zu halten. "Thunderbeast", das Resultat der ersten Kollaboration, ist zwar eine äußerst anständige Melo-Death-Scheibe mit einem halben Dutzend vorzüglicher Tracks, doch es gibt auch einige weniger nennenswerte Stücke auf dem 1998 erstveröffentlichten Silberling - und das war man bis dahin von NIGHT IN GALES nicht gewohnt!
Knapp zwei Dekaden später wird die Platte nun im Rahmen der "Nuclear Blast Archive"-Series neu herausgegeben, und immer noch haben Songs wie 'Perihelion' und 'The Shadowchamber' eine große Bedeutung für den deutschen Teil der Göteborg-Adaptionen. Doch auch mit ein bisschen Abstand muss man sehen, dass "Thunderbeast" trotz vieler ordentlicher Vorstöße nicht mehr an das Genie des ersten Augenblicks herankommt, letztendlich aber immer noch besser ist als die späteren Releases der leider schleichend zu Grabe getragenen Band. "Nailwork" war seinerzeit der Tiefpunkt, der NIGHT IN GALES auch Label-technisch ins Aus kickte, und vergleicht man "Thunderbeast" mit seinem direkten Nachfolger, kann man fast schon von einem außergewöhnlich starken Album reden - aber das eben nur in Relation.
Am Ende sind lange Reden aber doch nur auf den kurzen Sinn ausgerichtet, dass diese Jungs damals auf dem Zenit ihres Schaffens standen und mit "Thunderbeast" das letzte wirklich empfehlenswerte Werk vorweisen konnten. Doch nicht nur aus nostalgischer Sicht, sondern auch im Hinblick auf einige starke Kompositionen ist das Teil trotz der genannten Merkmale sicherlich eines, das man als Fan der Materie haben sollte. Eine Zweitinvestition in den Re-Release lohnt allerdings nicht, denn an Bonusmaterial kann die Neuauflage leider keinen einzigen Schnipsel aufweisen. Wer "Thunderbast" jedoch noch nicht sein Eigen nennt, weiß sicherlich, was er nun nachzuholen hat!
Anspieltipps: The Shadowchamber, Perihelion, The Dustcrown
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes