NILE - In Their Darkened Shrines
Mehr über Nile
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Relapse / SPV
- Release:
- 02.09.2002
- The Blessed Dead
- Execration Texts
- Sarcophagus
- Kheftiu Asar Butchiu
- Unas Slayer Of The Gods
- Churning The Maelstrom
- I Whisper In The Ear Of The Dead
- Winds Of Horus
- In Their Darkened Shrines
- Part I - Hall Of Saurian Entombment
- Part II - Invocation To Seditious Heresy
- Part III - Destruction Of The Temple Of Enemies Of Ra
- Part IV - Ruins
Und einmal mehr war ich mir ziemlich sicher. NILE legten sich selbst mit ihrem 2000er Output „Black Seeds Of Vengeance“ die Messlatte ziemlich hoch, aber sie können das problemlos toppen.
"In Their Darkened Shrines" sollte, ja müsste jedem Todesblei-Fan die Freudentränen aus den Augen drücken. Allein der vierteilige, knapp 20 Minuten lange Titeltrack, ist, sowohl vom Songwriting, als auch von der musikalischen Umsetzung her gesehen, eine Extraklasse für sich. Die komplette Scheibe könnte im Grunde auch eine Abhandlung eines Monumentalfilmes sein, obwohl "In Their Darkened Shrines" kein Konzeptalbum ist. Dennoch beharren NILE auf ihren auf der ägyptischen Geschichte basierenden Texten. Wodurch man recht gut erkennen kann, dass Death Metal, textlich nicht unbedingt martialisch und brutal sein muss.
Umso brutaler allerdings ist das musikalische Können des Trios um Mainman Karl Sanders. Technisch filigranes Highspeed-Geknüppel, durchsetzt von unglaublich groovigen Rhythmusparts und stellenweise schon fast Black Metal-artigen Gänsehautpassagen, das Ganze durchwirkt von Gitarrensoli, die einem die Luft zum Atmen nehmen. Ich weiß nicht wie oft ich die Skiptaste gedrückt habe, nur um zum Beispiel das Solo von „Sarcophagus“ zu hören – schlichtweg genial, was Sanders und Dallas Toller-Wade hier aus den Saiten zaubern. Logischerweise darf auch die phänomenale Leistung von Ex-ANGEL CORPSE Schlagwerker Tony Laureno (der auch für die Produktion der Scheibe verantwortlich war) nicht unerwähnt bleiben. Kurz und gut, eine perfekt Band, die ebenso perfekten Death Metal fabriziert. Gesangstechnisch haben sich Sanders und Toller-Wade die Growls geteilt und wurden dabei von Jon Vesano (DARK MOON) unterstützt.
Die Songs im Einzelnen zu durchleuchten kann ich mir hier getrost sparen, da sich zum einen kein einziger Ausfall auf dieser Scheibe befindet und zum anderen es einfach „unbeschreiblich“ ist, was NILE hier zu Werke gebracht haben.
Lediglich erwähnenswert ist die Tatsache, dass man bei „Unas Slayer Of The Gods“ ziemlich geschickt bei CANDLEMASS geklaut hat. Vergleicht den Song mal mit dem Intro zu „Gothic Stone“ ;-).
Wobei man hier fairerweise dazu sagen sollte, dass Karl Sanders CANDLEMASS in seiner Thankslist im Booklet erwähnt hat.
Wie dem auch sei, NILE haben sich ihre eigene Messlatte erneut sehr, sehr hoch gesetzt und man darf gespannt sein, ob sie diese wieder (kann ich mir nach diesem Hammeralbum absolut nicht vorstellen) übertreffen werden.
Gehet hin und dankt Osiris für dieses Meisterwerk in Sachen Death Metal!
Anspieltipps: Die Tracklist rauf und runter
- Redakteur:
- Alex Kragl