NILE - What Should Not Be Unearthed
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Nile
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast Records
- Release:
- 28.08.2015
- Call To Destruction
- Negating The Abominable Coils Of Apep
- Liber Stellae - Rubaeae
- In The Name Of Amun
- What Should Not Be Unearthed
- Evil To Cast Out Evil
- Age Of Famine
- Ushabti Reanimator
- Rape Of The Black Earth
- To Walk Forth From Flames Unscathed
Darum liebe ich Metal!
'Call To Destruction' heißt der Opener von NILEs neuem Werk "What Should Not Be Unearthed" - und damit ist verdammt nochmal alles gesagt! Die zehn Songs walzen alles und jeden erbarmungslos nieder und zwar dermaßen heftig und präzise, dass es fast beängstigend und absolut faszinierend zugleich ist. Ich kann durchaus verstehen, wenn diese Dampframme bei eher zartbesaiteten Genossen Schmerzen hervorruft, denn das Hören von "What Should Not Be Unearthed" kommt einem Marathon-Lauf gleich: Am Ende ist man geplättet und euphorisiert zugleich.
Zwar war das letzte Album "At The Gate Of Sethu" (2012) technisch hoch versiert und sehr ausproduziert, doch meines Erachtens für NILE-Verhältnisse auch sehr monoton. Nun knüpft man an die Zerstörungswut von "Annihilation Of The Wicked" an, kombiniert sie mit der Raserei aus "Ithyphallic" und den durchdachten, dynamischen Songs von "Those Whom The Gods Detest". Eine tödliche Mischung!
Wenn auch insbesondere das extravagante Spiel von High-Speed-Drummer George Kollias mich mit der Zunge schnalzen lässt, sind es aber nicht nur die technischen Fertigkeiten der Band, die das Album als neue Messlatte im technischen Death Metal setzen. Denn dem Staunen folgt das gnadenlose Headbangen zu absoluten Mörder-Riffs und Doom-Parts zum niederknien. Am liebsten möchte ich Luftgitarre schwingend den ganzen Körper im Rhythmus auf und nieder bewegen. Diese pure Riffgewalt, verbunden mit unvorhersehbaren musikalischen Extremen, macht "What Should Not Be Unearthed" zu einem Meilenstein im Death Metal.
Hervorheben möchte ich zudem noch die gutturalen Gesangsarbeiten von den Gitarristen Karl Sanders und Dallas Toler-Wade. Dabei geht es mir nicht unbedingt um die technische, sondern eher um die künstlerische Seite des Einfügens der Gesänge in Songs, die andere Bands wohl als Instrumental-Versionen veröffentlichen würden. Absolut grandios, wie die Herren das noch über so einen dichten Notenteppich bewerkstelligen, ohne, dass es zu überladen wirkt.
Strukturen im konventionellen Sinn gab und gibt es bei NILE nie bis selten, dennoch sind die dicht aneinander gereihten Parts hier so gut miteinander verzahnt, dass ein roter Faden erkennbar ist - auch wenn ich gestehen muss, dass der Titelsong ein bösartiges Ungetüm ist, das ich immer noch nicht ganz verstehen will. Ist vielleicht besser so.
Ich bin absolut beeindruckt von "What Should Not Be Unearthed"! Fans können hier bedenkenlos zugreifen, aber ich bin darüber hinaus der Überzeugung, dass dieses Werk in keiner Sammlung fehlen darf, wie es für Klassiker üblich ist.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke