NITROGODS - Rebel Dayz
Mehr über Nitrogods
- Genre:
- Dirty Kick Ass Rock 'N' Roll
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 21.06.2019
- Breaking Loose
- Zoom The Broom
- We'll Bring The House Down
- 415 DV
- Get Lost
- It's Not Your Rock 'N' Roll
- Rebel Dayz
- Blind As A Stone
- Roadwork Ahead
- Murder's A Ritual
- Walk The Track
- The Haze (Endless Trip Through The Void)
- Go Fast
- Don't Call My Name
Blut, Schweiß und Adrenalin.
Getreu dem Motto: "We are NITROGODS and we play Rock’n'Roll" ist im Hause Larcher, Wolter und Sperling auf Album Nummer vier soweit alles beim Alten, was im Großen und Ganzen auch gut so ist. Seit Lemmy Kilmisters Ableben und der damit einhergehenden Bandauflösung ist NITROGODS so etwas wie mein persönliches Methadon, wenn ich mal wieder auf MOTÖRHEAD-Entzug bin und mir gerade nicht nach den alten, bekannten Schinken ist. Keine mir bislang bekannte Band transportiert den Spirit der besten Band des Planten auch nur annähernd so authentisch, erfrischend und voller Überzeugung ins Hier und Jetzt wie eben die drei Amigos von NITROGODS. Der Großteil der Titel auf "Rebel Dayz" weckt auch sofort wieder Assoziationen an die beiden MOTÖRHEAD-Klassiker "Overkill" und "Bomber" aus dem Jahr 1979. Frontmann Claus "Oimel" Larcher, welcher bekanntlich auch in einer MOTÖRHEAD-Tribute-Band am Gesang und Bass sein Unwesen treibt, kommt dem leider viel zu früh verstorbenen und von allen geliebten Lemmy schon ziemlich nahe und scheint auch selbst eine sehr coole Socke zu sein. Schlagzeuger Klaus Sperling tritt dem Hörer mit einem mächtigen Punch aber sowas von in den Allerwertesten und Ex-THUNDERHEAD-Klampfer Henny Wolter begeistert mit seinem fetten Gitarrenspiel sowieso immer und überall. Warum ich nach all der Lobpreisung und der druckvollen Produktion von Achim Köhler dennoch nur 7,5 Punkte in meiner Rezension gebe? Nun, das ist relativ einfach zu beantworten.
Bei NITROGODS wird trotz ihrer MOTÖRHEAD-Huldigung das Wort Abwechslung schon immer groß geschrieben und so finden sich auch diesmal wieder Einflüsse anderer alter Helden wie beispielsweise ZZ TOP, STATUS QUO oder SLADE in den Kompositionen wieder. Allerdings – jetzt kommt’s: Liegt die fast schon unheimliche NITROGODS-Superkraft genau darin, dem alten MOTÖRHEAD-Spirit wie etwa bei 'Breaking Loose', 'Zoom The Broom' oder 'Get Lost' Tribut zu zollen. Da, wie bereits angesprochen, einige der 14 enthaltenen Songs aber eine eher andere, nicht ganz so überzeugende Richtung einschlagen, verliert die Superkraft kurzzeitig enorm an Wirkung und beraubt das Album zudem seiner Homogenität. Bei Titeln wie, 'Blind As A Stone', 'Go Fast', oder 'Don't Call My Name', scheint die Magie fast völlig verschwunden und der Zuhörer bekommt zwar immer noch anständige, aber keinesfalls mehr überragende Songs geboten. Eine Nummer wie '415 DV' ist für meine Ohren dann auch tatsächlich so etwas wie ein kleiner Totalausfall, der im NITROGODS-Kontext überhaupt nicht funktionieren möchte. Dass es aber auch ganz anders gehen kann, zeigt sich wiederum im sehr geilen SLADE-Cover von 'We'll Bring The House Down', welches perfekt ins NITROGODS-Gewand eingekleidet wurde und wohl auch künftig auf jedem Konzert der drei Überzeugungstäter zu deren Highlights zählen dürfte.
Alles in allem ist "Rebel Dayz" ein weiteres, gelungenes NITROGODS-Album, das durch jede Menge Blut, Schweiß und Adrenalin zu überzeugen weiß. Hätte die Band ihre räudigen Titel mit MOTÖRHEAD-Schlagseite aneinandergereiht und die paar Songs, bei denen sie sich selbst etwas ihrer ganz besonderen Stärken berauben, als Bonus-Tracks ans Ende der Scheibe oder gar auf eine zweite CD gepresst, stünde einer fetten, völlig verdienten 9-Punkte-Bewertung meinerseits absolut nichts im Wege. Bevor ich es vergesse: Die Scheibe kommt mit einem tollen Coverartwork von Alessandro "Atzinaghy" Giovagnolidas daher, sodass sich eine Anschaffung der streng limitierten Vinyl-Version absolut lohnt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl