NITROGODS - Valley Of The Gods
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/24
Mehr über Nitrogods
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Recods
- Release:
- 25.10.2024
- Left Lane To Memphis
- Shinbone Kicker
- Valley Of The Gods
- Last Beer Blues
- Broke And Ugly
- Rotten Sucker
- King Of Nothing
- Mental Hickup
- Prime Time Error
- 8 Arms
- Gimme Beer
- Like A Worm
- Ridin' Out
- Breaking Balls
Wo NITROGODS drauf steht, ist wuchtiger und schmissiger Hard Rock drin!
Wer in Deutschland ordentlichen Rock'n'Roll hören will, der eine gute Portion MOTÖRHEAD-DNA abbekommen hat, kommt schon seit Jahren nicht an den Hannoveranern NITROGODS vorbei. Die musikalischen Mühlen des Trios mahlen dabei aber durchaus langsam, stehen doch in vierzehn Jahren inzwischen gerade einmal fünf Studioalben zu Buche. Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben, und so zogen auch bis zum "Rebel Dayz"-Nachfolger wieder einmal fünf Jahre ins Land. Nun wartet auf uns allerdings das Tal der Götter, das insgesamt satte vierzehn Songs im Gepäck hat.
Auf der linken Spur auf dem Weg nach Memphis geht's dabei auf "Valley Of The Gods" direkt gut los, denn irgendwo zwischen MOTÖRHEAD und SAXON angesetzt, galoppiert 'Left Lane To Memphis' dabei mit einem unwiderstehlichen Riff nach vorne und wird von einem feinen Gitarrensolo veredelt. Claus "Oimel" Larcher gibt dazu seinen besten Lemmy-Soundalike zu Protokoll, sodass ich die starke Nummer auch durchaus als verschollene B-Seite der Rock-Legende akzeptiert hätte. 'Shinbone Kicker' ist im Anschluss dem Titel entsprechend ein ebenso schmissiger Tritt gegens Schienbein und schlägt mit Riff-Fokussierung in eine ähnliche Kerbe wie der Opener, während der folgende Titeltrack sogar fast schon einen hymnischen Refrain im Gepäck hat, auch wenn Claus natürlich weiterhin nicht zu engelsgleichem Klargesang ansetzt, sondern die coole Hookline mit seinem rauen und teils wirklich räudigen Organ mindestens ebenso packend an den Mann und die Frau bringt.
Mit dem 'Last Beer Blues' folgt im Anschluss der Tritt auf die musikalische Bremse, den man vom Trio inzwischen auch gewohnt ist. Für mich sind die eher bluesigen Ausflüge dabei selten die Stärke eines NITROGODS-Albums, doch dieser entspannte Südstaaten-Rocker mit genialer Slide-Gitarre trifft auch bei mir ins Schwarze und überzeugt auf ganzer Linie. Gleiches kann ich auch vom melancholisch angehauchten Dampfhammer '8 Arms' behaupten, bei dem mir vor allem der grummelnde Bass besonders gut gefällt. Die ganz großen Volltreffer landen die Herren aber auch auf dem fünften Album wieder mit den flotten Nummern, unter denen es heuer zahlreiche Volltreffer zu vermelden gibt. Besonders hat es mir dabei neben den bereits erwähnten Highlights noch das melodische 'Broke And Ugly' angetan, dessen Gitarrenarbeit einfach göttlich ist, was ich ebenfalls von 'King Of Nothing' behaupten kann, während 'Like A Worm' ein eher grober, aber nicht minder unterhaltsamer Anschlag auf die Hörmuscheln ist. Einzig 'Gimme Beer' löst mit seinem klischeehaften Texte bei mir nur ein müdes Achselzucken aus, bleibt aber einer der wenigen Durchhänger auf diesem ansonstens adrenalingeladenen Langdreher.
So ist das Fazit am Ende gewohnt einfach und fast so geradlinig wie die Musik der NITROGODS: Innovationspreise wird "Valley Of The Gods" mit Sicherheit nicht gewinnen, dafür ist der Sound auch nach vierzehn Jahren noch viel zu tief im bekannten MOTÖHRHEAD-Fahrwasser verankert. Mir persönlich ist dieser Umstand aber vollkommen egal, denn so lange uns Hits und Rock'n'Roll-Kracher in dieser Dichte um die Ohren gehauen werden, überstimmt am Ende der Unterhaltungsfaktor jede ohnehin überflüssige Diskussion um Eigenständigkeit. Und so gehen verdiente 8,5 Zähler für eine saustarke Riff-Rock-Abreibung verdienterweise nach Hannover!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs