NO-MADS - Deranged
Mehr über No-Mads
- Genre:
- Metal
- Label:
- Shark Records
- Release:
- 12.06.2006
- The Day After
- Violence Riddled
- Thrash Alkoholisation
- Insane
- False Queens Of Metal (Extermination)
- The Caprice
- Mercyful Hate
- Keine Eintracht
- I Am Your God Part I
- I Am Your God Part II
- The Return
Auch eine interessante Selbstdefinition: die Nicht-Verrückten. Die polnische Band NO-MADS hätte sich aber ebenso die Nicht-Ruhenden nennen können. Denn auf ihrer zweiten CD "Deranged" präsentieren sie eine wütende Mischung aus Heavy und Thrash Metal.
Fast über die gesamte Spielzeit brennen Bass und Schlagzeug ein rasant aggressives Feuerwerk ab, über dem die beiden Äxte donnern und die Stimme des Fünfers, eine Sängerin mit dem bezeichnendem Namen Alkohollady Sylwia, ihre Tiraden röhrt. Wenn man keinen Blick ins Beiheft der CD geworfen hat, sollte man nicht glauben, dass hier eine Frau, äh, singt. Das Album geht ganz gut los mit 'The Day After'. Hier kommt der Sound der NO-MADS optimal zur Geltung; die Härte, die Schnelligkeit, die Aggression und obendrauf halsbrecherische Gitarrensoli, hier passt alles. Leider kann dieses hohe Niveau nicht gehalten werden, der Sound ändert sich bei den meisten Stücken nicht mehr großartig und nutzt sich bald ab. Positiv fallen aber immer wieder die Soli beider Gitarren auf, etwa bei 'Insane' oder 'The Return'.
Mit 'Thrash Alkoholisation' und 'Keine Eintracht' sind auch zwei deutsche Titel vertreten. Das ist sicher eine nette Geste in Richtung der deutschen Fans, trotzdem merkt man den Formulierungen wie auch der Aussprache an: So ganz ist die Band "die deutsche Sprache noch nicht mächtig" (Jürgen Wegmann), die englische allerdings auch nicht so ganz. In der Mitte von "Deranged" wartet noch eine echte Überraschung: Plötzlich greifen die NO-MADS auf die italienische Klassik zurück! In 'The Caprice' schmettert zunächst ein Knödeltenor eine Arie aus Rossinis "Der Barbier von Sevilla", bevor die Band das 'Capriccio Nr. 24' von Paganini intoniert und dabei entsprechenden Aufnahmen von MANOWAR ähnelt.
Der Sound der NO-MADS auf "Deranged" erinnert teilweise an GRAVE DIGGER, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen. Alles in allem ist das Album aber eine brauchbare Rhythmusrakete geworden, die man den Fans dieser Richtung zum Antesten empfehlen kann.
Anspieltipps: The Day After, The Caprice, The Return
- Redakteur:
- Stefan Kayser