NO FAVORS - The Eleventh Hour
Mehr über No Favors
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 22.11.2024
- The Monkeys Are In Charge Of The Zoo
- Stop Where You Are
- Destiny
- Wild Days
- Need 4 Speed
- No Looking Back
- Never Let You Go
- Only Memories Remain
- My World, Your World, Our World
- Little White Lies
Schauen sie mal, Mr. Lawless: So geht das!
Nach dem jüngsten Studiobesuch dürfte sich NO FAVORS-Mastermind Carl Ogden mächtig in den Allerwertesten getreten haben, seine Band nicht schon viel früher wiederbelebt zu haben. Bereits in den 80ern hatte es erste Gehversuche gegeben, allerdings sind die Briten nie so recht in Fahrt gekommen und haben ihr Bandprojekt frühzeitig begraben - eine geradezu skandalöse Entscheidung angesichts des Potenzials, das die Band auf "The Eleventh Hour" offenbart. Die von Carls Bruder Dan, Schlagwerker Tom Bevan, Bassist Pete Challinor und dem einzigartigen Frontmann Dani J. Rankin verstärkte Kapelle liefert hier grandiosen 80s-Arena-Rock mit leichtem Hang zu den Schandtaten eines Blackie Lawless ab und kann sich in den zehn neuen Stücken auch problemlos mit dem jüngsten Material des W.A.S.P.-Chefdenkers messen - nicht zuletzt, weil der Gesangsbeitrag mindestens auf ebenbürtigem Niveau angesiedelt ist.
Doch auch das Songmaterial ist schlicht und ergreifend bärenstark! Der flotte Opener 'The Monkeys Are In Charge Of The Zoo' setzt die Messlatte direkt mal sehr hoch an, doch dreckige Rocker wie 'Need 4 Speed' und 'Little White Lies' und hymnischer Stoff wie 'No Looking Back' und 'Destiny' denken gar nicht erst daran, an dieser ersten Vorgabe zu stolpern. Ganz im Gegenteil: Fabelhafte Hooklines, verzückende Stadion-Atmosphäre und die bezaubernde Gitarrenarbeit der beiden Ogden-Brüder liefern hier die passenden Argumente und verwandeln "The Eleventh Hour" zum wahrscheinlich besten W.A.S.P.-Album, das die Heroen niemals komponiert haben. Hier sitzt jede Note, jeder Chorus, jedes Solo und vor allem auch jede Zeile - dem superb auftrumpfenden Mr. Rankin sei Dank!
Warum also musste NO FAVORS so lange von der Bildfläche verschwinden? Warum haben Carl und Dan die eigenen Qualitäten nie erkannt? Und wie viel Zeit musste vergeblich verstreichen, bis eine Platte wie diese endlich Wirklichkeit wurde? Die ziemlich tragische Geschichte dieser Band liefert nicht immer die richtigen Antworten, hat mit dieser Reunion-Scheibe nun aber ein abruptes Ende, respektive einen neuen Anfang. "The Eleventh Hour" ist Pflichtmaterial für all diejenigen, die immer noch seeligen "The Crimson Idol"-Tagen nachtrauern - und damit hat man sicher nicht übertrieben!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes