NOTURNALL - Cosmic Redemption
Mehr über Noturnall
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dynamo Records
- Release:
- 24.11.2023
- Try Harder
- Reset The Game
- Lie To You
- Shallow Grave
- Shadows (Walking Through)
- Cosmic Redemption
- Scream! For!! Me!!!
- O Tempo Não Para
- Take Control
- The Great Filter
- Never Again
- Shallow Grave (Radio Edit)
Progressiver Overkill mit vielen namhaften Akteuren.
Dass NOTURNALL in der internationalen Heavy-Metal-Community gerade in Musikerkreisen große Anerkennung erfährt, hängt sicherlich damit zusammen, dass Mike Orlando für die brasilianische Truppe die Gitarre bedient. Bei ADRENALINE MOB konnte er zusammen mit namhaften Akteuren aus dem progressiven Umfeld Geschichte schreiben, nun zieht er immer wieder Gaststars in den Inner Circle von NOTURNALL, der auch mit dem Release des neuen Albums wieder Stars und Sternchen inkludiert.
So geben sich auf "Cosmic Redemption" Musiker wie Mike Portnoy, Michael Romeo und David Ellefson die Klinke in die Hand und unterstützen die Südamerikaner sowohl beim Songwriting als auch in der Performance. Was wie eine sichere Bank klingt, muss allerdings zunächst noch redlich verdient werden. Tatsächlich ergeben sich auf der neuen Platte einige Differenzen im Qualitätsgefälle, weil sich NOTURNALL immer noch nicht auf einen klaren Kurs einigen kann - und diese fehlende rote Linie, die in der Vergangenheit schon einmal häufiger beklagt wurde, ist auch diesmal ein Stolperstein, über den die Band aber noch einmal mit einem blauen Auge hinwegkommt.
Der große gemeinsame Nenner bleibt sicher progressiver Power Metal, und hier wird das Material von allerlei bekannten Nuancen gefärbt, die man in den vergangenen zweieinhalb Dekade in diesem Genre bewundern durfte. Selbstverständlich sind die Einflüsse von ANGRA auch auf der neuen Veröffentlichung omnipräsent, aber auch Zeitgenossen wie LABYRINTH, SYMPHONY X und MASTEPLAN scheinen in Nummern wie 'Reset The Game' und 'Cosmic Redemption' Inspiratives hinterlegt zu haben, was NOTURNALL dann auch mit einem markanten eigenen Stempel wiederverwertet. Das Material ist melodisch, gleichzeitig aber auch sehr vertrackt und manchmal auch ein wenig überladen, weil in den Köpfen der Musiker definitiv sehr viele Ideen im Kopf herumgespukt haben, als die zehn regulären Tracks von "Cosmic Redemption" entstanden sind. Und hier ist dann auch der rote Faden wieder ein Thema, weil sich die Südamerikaner und ihr amerikanischer Gitarrist gerne etwas experimentierfreudiger geben, damit zwar jegliche Form von Berechenbarkeit umschiffen, inhaltlich aber dann doch auf recht vielen Hochzeiten tanzen und den Compilation-Charakter ihrer neuen Scheibe ein wenig befeuern. Die hohen Ansprüche sind zwar äußerst löblich, doch speziell im hinteren Teil von "Cosmic Redemption", wo ein Song wie 'The Great Filter' den Overkill an unterschiedlichen Fragmenten einstreut, ist es dann auch gelegentlich etwas zu viel des Guten.
Unterm Strich ist dieses Album ganz klar eine Platte, die erobert werden will und auch muss, wenngleich die Erfolgserlebnisse nicht auf ganzer Linie garantiert sind. "Cosmic Redemption" ist extrem spannend, fordernd, manchmal aber auch ein wenig verquer und daher nicht ganz auf jenem Level, auf dem die oben angeführten Acts in der Regel produzieren. Wer ANGRA und SYMPHONY X aber nach wie vor zu seinen Heroen zählt, macht mit einer Investition hier sicherlich nichts verkehrt. Man muss sich nur eben damit abfinden, dass nicht alle Kompositionen wirklich begeistern.
Anspieltipps: Shallow Grave, Shadows (Walking)
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes