NUISIBLE - Slaves And Snakes
Mehr über Nuisible
- Genre:
- Blackened Hardcore / Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Deadlight Entertainment / Terrain Vague
- Release:
- 21.09.2018
- Slaves...
- And Snakes
- Evil Still
- Death Legacy
- Vengeful Blood
- Interlude
- Swarm As King
- Two-Sided Integrity
- Burning Embers
- Blind Paradox
- Blur The Light
Des Hardcores finstere Seite.
Frankreich, was sonst. Nirgends werden die fiesesten Grenzbereiche harter Musik genüsslicher auf die Spitze getrieben als westseits des Rheins. Mit NUISIBLE legt heuer ein den dunkelsten Ecken des Hardcores entsprungenes Quartett sein Debütalbum vor. Und "Slaves & Snakes" ist nicht einfach nur ein "Blackened Deathcore"-Output geworden, wie uns die zuständige Promoagentur etwas einfallslos mitteilt. Die Selbstbeschreibung der Truppe aus der Normandie weist da schon klarer den Weg: "DARKTHRONE fucks TRAGEDY while 90's hxc/metal is watching." Aha. Will also heißen: In bösartigen Hardcore-Gefilden verwurzelt, nihilistisch-schwarz im Sound, mit thrashigen Riffs versehen und im Death-Metal-Friedhofsgarten wildernd – all das ist NUISIBLE.
Die pure Boshaftigkeit, mit der diese finsteren Gesellen ihr musikalisches Spiel betreiben, ist dabei noch deutlich verstörender, als es uns kürzlich die ebenfalls todernsten Kumpanen von BAILER vormachten. Das Intro 'Slaves...' fackelt ein strukturloses, pechschwarzes Höllenfeuer ab und stimmt die Hörerschaft auf einen misanthropischen Kreuzzug gegen das Licht ein. Und 'And Snakes' zeigt im Anschluss glasklar wohin besagter Feldzug gehen soll: Todeshardcore mit Grindeinflüssen Marke DESPISED ICON trifft auf Ostküstendynamik, eingebettet in ein scheppernd schwarzmetallisches Albtraumpanorama. Trotzdem gibt es genügend Möglichkeit zum gepflegten Moshen und Headbangen; das Album bietet ausreichend saftig groovende Abschnitte, um nicht gänzlich in grauenhaften Weltuntergangsbetrachtungen zu versinken, beispielsweise bei unwiderstehlichen Abrisspackungen wie 'Swarm As King' oder 'Vengeful Blood'. Gelegentlich aufblitzende Melo-Death-Licks sorgen außerdem für zusätzliche Dramatik.
Wäre "Slaves & Snakes" nicht so unfassbar düster, lärmig und lebensverneinend, hätte dieses überraschend kreative Scheibchen seinen Platz unter meinen Hardcore-Favs sicher. Allzu lange lässt sich dieses abgrundtief böse Gemetzel jedoch nicht ertragen – auch, weil das Fehlen von festen Strukturen diesen nihilistischen Krach noch schwerer greifbar macht. Doch was soll's: Wenn 'Blur The Light' mit grimmigem und unwiderstehlichem Schlachtgepolter schließlich und endgültig das Licht ausknipst, hat NUISIBLE längst bewiesen, wie kreativ und grenzüberschreitend Hardcore auch im Jahre 2018 des Herrn noch klingen kann. Ein unerwartetes Glanz- bzw. Schwarzlicht aus den Tiefen des französischen Untergrunds.
Anspieltipps: And Snakes, Death Legacy, Vengeful Blood
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause