NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU, THE - Mongrel
Mehr über Number Twelve Looks Like You, The
- Genre:
- Free-Jazz-Grind
- Label:
- Eyeball/ Cargo
- Release:
- 06.07.2007
- Imagine Nation Express
- El Pinata De La Muerte
- Jay Walking Backwards
- Grandfather
- Alright, I Admitt It ... It Was A Whore House
- Paper Weight Pigs
- Sleeping With The Fishes, See?
- Cradle In The Crater
- The Weekly Wars
- The Try (Thank You)
Freunde der Sonne, ich bin schon so einige Runden um diese Platte hier herumgeschlichen, ohne sie so richtig in Angriff zu nehmen. Warum? Ich habe erst mal Bezeichnungen gesammelt: Stress-Core, Math-Core, Progressive-Noise-Grind ... was es da nicht alles hagelte. Ich geb' noch eins drauf auf die Liste: Free-Grind-Jazz. Fetzt, oder? Was man sich darunter vorzustellen hat, sollte ganz im persönlichen Umfeld getestet werden, einfach, um den Besuchern auch mal sagen zu können: "Kennste' eh nich' und überfordert dich!" Der Besuch fühlt sich herausgefordert bis beleidigt, fordert das Exempel – und Zack! – er schüttelt die Fransen und polkt enttäuscht den Grünspan aus der Kastenbrille.
Der Name der Band allein hat schon Programm. Mindestens zwei oder drei des Sechserpacks keifen und grunzen durcheinander, sobald einer mal ein bisschen Melodei anbietet, schlägt der Rest der Demokraten alles in Kaputtheit. Hat aber Struktur. Grindige Frickeleien? Eingängiges Chaos? Na hier! Das Gesangsduett - die Mediengestalter in der Truppe - scheint die ganze Zeit von den Durchkopften, den Instrumentalisten, vor sich her getrieben zu werden.
Man sollte nicht glauben, dass hier unmotivisch gespielt wird, nein, nein, derweil sich vorbereitet wird auf einen Hauch von Refrain, wird die Tante Disharmonie angebetet. Was damit erreicht, gar bewiesen wird? Was weiß denn ich? Die angepisste, unterdrückte Akademiker-Wissenschaftliche-Mitarbeiter-Schicht wird freudig abheulen. Oben die Teamleiter restriktivieren unentwegt das eigene Denken, die "nur normale" Emo-Scheitelung versteht's nicht und fängt an zu heulen und der Hardcore-Dumbo kriegt den ganzen Namen sowieso nicht auf die Unterwade tätowiert. Passt da gar nicht hin.
Darob nun höheren Anspruch oder gehobene künstlerische Fähigkeit zu vermuten, ist problematisch und falsch. Eher kämpft sich die Hörgewohnheit durch all die kleinen vielen Splitter. Ja, 'Mongrel' ist wie die Vase, die herunterplumpste und durch deren Scherben zu gehen grundauf bescheuert ist. Aber reizvoll. Ausprobieren. Manchmal braucht es zerschnittene Füße, das biegt die Seele wieder grade. Das Alles ist miteinander verwoben – auf dann wieder ganz profane Weise. Testen sollte der Besuch die Sieben, die Drei und die Neun.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben