NUMP - Sigh Of Relief
Mehr über Nump
- Genre:
- Alternative Metal
- Game Of Life
- On Our Way
- Red Button
- Not Alone
- Leave It Be
- Sigh Of Relief
- Schizophrenia
- No Need For Miracles
- Suffer
- Black Diary
CREED, STAIND und NICKELBACK sind die selbst ernannten Vorbilder der Wölfersheimer Alternative-Metal-Band NUMP, die in diesen Tagen ihr erstes offizielles Album "Sigh Of Relief" veröffentlicht. Die Debüt-Platte der 2004 gegründeten Gruppe erscheint zwar noch als Eigenproduktion, klingt dabei musikalisch aber schon so abgeklärt und souverän, als würde es sich bei diesem Release um den neuesten Streich einiger alter Hasen handeln. NUMP streifen nämlich hier schon Grenzen, deren Übertreten als logische Konsequenz eigentlich nur noch den Mainstream-Erfolg nach sich ziehen müsste. "Sigh Of Relief" ist dabei ziemlich emotional und klingt bisweilen arg persönlich, weiß aber dennoch an den entscheidenden Stellen mit satten Grooves und tonnenschweren Riffs Akzente zu setzen.
So pendelt die Band fast ständig zwischen heftigen Gitarren-Eruptionen, dynamischen Nu-Rock-Arrangements und zurückhaltendem, teils sogar fast melancholischem ('Black Diary') Rock-Minimalismus, aus dessen steter Verbindung die Band letztendlich auch ihre Kraft zu schöpfen scheint.
Es sind nämlich in erster Linie die stark wechselseitigen Nummern, mit denen NUMP auf "Sigh Of Relief" für Begeisterung sorgen. Immer dann, wenn die Band einen ziemlich aufreibenden Balanceakt zwischen den beiden Extremen "superheavy" und "absolut ruhig" vollführt, geht die Musik unter die Haut, so wie etwa im dazu noch eingängigen 'Leave It Be' oder beim etwas düstereren 'Not Alone', bei dem die Vergleiche zu NICKELBACK wohl am angebrachtesten sind. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass Frontmann Christian Seynstahl in seiner Performance schon sehr deutlich einem gewissen Herrn Kroeger gleicht und dabei bewusst oder auch unbewusst diese enorme Nähe herbeiruft.
Vergleiche ziehen können wird man auf "Sigh Of Relief" aber in fast allen Belangen. Die Band hat sich in sämtlichen Sparten der modernen Heavy-Rock-Musik was Feines herausgesucht, es auch ziemlich offensichtlich für sich übernommen, das Resultat aber dann auch wieder genügend variiert, um nicht des Diebstahls bezichtigt zu werden. Raffiniert und frech, aber legitim. Noch besser wird das Ganze dadurch, dass die Platte über ein gutes halbes Dutzend Ohrendreher verfügt, die einen nach und nach an das Teil fesseln, mit ihren verschiedenartigen Ansätzen aber auch nie für Langeweile sorgen.
So bleibt diese Scheibe bis zum Ende ein großer Pool an wunderbaren Überraschungen, von denen die größte wohl zweifellos das routinierte und professionelle Auftreten dieser Youngsters ist. Nach Hoffnungsträgern wie KORODED und DIVERSION ist die deutsche Szene somit auch schon wieder um einen klangvollen Namen reicher, der aber auch nur dann wachsen kann, wenn er von euch unterstützt wird. Und mit dieser unmissverständlichen Aufforderung möchte ich euch nun bitten, die dazu notwendigen Formalitäten hier zu erledigen!
Anspieltipps: On Our Way, Leave It Be, Black Diary
- Redakteur:
- Björn Backes