NUNFUCKRITUAL - In Bondage to the Serpent
In Bondage to the Serpent
Mehr über Nunfuckritual
- Genre:
- Black Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season of Mist (Soulfood)
- Release:
- 14.10.2011
- Theotokos
- Komodod Dragon, Mother Queen
- Christotokos
- Cursed Virgin, Pregnant Whore
- Parthenogen
- In Bondage To The Serpent
24.10.2011 | 18:02
Der Soundtrack für die nächste schwarze Messe.
Manche Musiker können wohl nicht genug Bands haben. Denn im Falle der Schwarzkittel NUNFUCKRITUAL wird der Nebenprojekt-Wahn ad absurdum geführt. Denn die vier Mitglieder der überwiegend norwegischen Kapelle kommen auf insgesamt 30 (!) verschiedene Gruppen, bei denen die einzelnen Musiker mal mitgewirkt haben, Und darunter finden sich sogar so interessante Namen wie BRUTAL TRUTH, HOLY MOSES, ANTHRAX, MAYHEM, 1349 oder NUCLEAR ASSAULT (um nur die wichtigsten zu nennen).
Aus diesem bunten Reigen ist schwer zu erschließen, was man auf "In Bondage To The Serpent" geboten bekommt. Zu erwarten ist alles von Thrash, Grindcore über Brutal Death bis hin zu Black Metal. Um so überraschender ist es da, dass die Hauptzutat des vorliegenden Longplayers in erster Linie der Doom Metal bildet. Zwar ist das schwarze Metal auch ein wichtiger Bestandteil und kann sogar als klangliche Grundlage betrachtet werden, allerdings ist die Atmosphäre und die Geschwindigkeit ganz klar dem Downtempo verschrieben.
Kein Song verdient das Prädikat Mid- oder gar Uptempo. Ebenso ist auch die Länge der Lieder keineswegs kurz und knackig und besticht eher durch ausladende Spielzeit und intensive Entfaltung. Immerhin ist der Titeltrack mit seinen knapp sechseinhalb Minuten noch der kürzeste Titel der Platte, während ansonsten die Sieben-Minute-Grenze locker geknackt wird.
Der Opener 'Theotokos' beginnt sehr noisig und verstörend und führt einen in die wunderbar-morbide Welt von NUNFUCKRITUAL. Die Riffs wabern wie erkaltende Lava vor sich hin und der Gesang untermalt mit inbrünstigen Schreien die Klanglandschaft. Schließt man die Augen, fühlt man sich, als sei man in einem stockdüsteren Geisterhaus eingeschlossen und umgeben von gequälten Seelen, die ihren Frieden nicht finden. Umweht von eiskalten Gitarren, die klingen wie der personifizierte Winter in Norwegen, setzt sich diese bedrückende Stimmung konsequent fort und behält auch bei den folgenden Songs die Oberhand. Die Stimmung wird immer intensiver und nährt sich mit Gewalt dem Drone und Funeral Doom an. Black-Metal-affine Fans von SUNN O))) und EVOKEN werden hier ihren Spaß haben.
Außerdem kommen mit bizarren Synthesizer-Tönen und bedrückenden Sound-Effekten 'Cursed Virgin, Pregnant Whore' noch mehr Elemente dazu, die es tatsächlich schaffen die ohnehin intensive Beklemmung noch weiter zu verdichten, was sich in 'Christotokos' mit jammernden Stimmen und einem steten Knarzen, das an ein Geisterschiff erinnert, bereits ankündigt.
Insgesamt ist das Debüt "In Bondage To The Serpent" von NUNFUCKRITUAL ein Fest für Fans des pechschwarzen Doom Metals und experimentellen Black Metals. Umso enttäuschter werden jedoch Freunde gepflegter Wutausbrüche sein. Denn, wie bereits erwähnt, sucht man hier nach Blast-Beats und schnellen Riffs vergeblich. Trotzdem sollte jeder Anhänger morbider Geschichten die Nonnenficker zumindest mal antesten. Denn die nächste schwarze Messe kommt bestimmt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner
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