OSI - Free
Mehr über OSI
- Genre:
- Prog
- Label:
- InsideOut/SPV
- Release:
- 21.04.2006
- Sure You Will
- Free
- Go
- All Gone Now
- Home Was Good
- Bigger Wave
- Kicking
- Better
- Simple Life
- Once
- Our Town
Stellt euch vor, ihr sitzt in der Straßenbahn oder im Zug. Die Bahn rast in verschiedenen Geschwindigkeiten an Betonklötzen, Vororten oder der Skyline einer größeren Stadt vorbei. Ihr schaut einfach beobachtend aus dem Fenster. Der Himmel hängt voller Wolken. Es könnte gleich regnen. Genauso gut könnte das Wetter jedoch auch ins Positive umschlagen und die Sonne herauskommen. Die Bahn fährt langsamer, hält an einer Haltestelle an. Menschen steigen ein und aus. Dann geht die Fahrt weiter. Genau so und nicht anders klingt "Free" von OSI, kurz für Office Of Strategic Influence, eine mysteriöse US-Behörde. Dabei handelt es sich um ein Projekt von Jim Matheos, Kopf und Gitarrist der Progressive-Metal-Band FATES WARNING und Kevin Moore, dem ehemaligen Keyboarder von DREAM THEATER. Was dabei herausgekommen ist, ist eine eigentümliche Mischung aus mehr oder weniger sphärischen Keyboardklängen und knackigen Gitarrenriffs, gekrönt mit melancholisch-beruhigendem Gesang.
Das Album fängt mit 'Sure You Will' und dem Titeltrack 'Free' dynamisch an. Die beiden Stücke sind so eingängig, dass man sie auch Stunden oder gar Tage nach dem Anhören nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Ein wenig ruhiger wird es mit dem folgenden 'Go', das etwas düsterer und irgendwie resigniert rüberkommt. Danach werden die Songs immer sphärischer und fast hypnotisch, bis dann bei 'Better' wieder etwas Tempo und eine fast fröhliche Stimmung aufgebaut wird. Vor allem der Schlusstitel 'Our Town' sticht hervor, denn mit der akustischen Gitarre kommt schon fast eine Art Lagerfeuerromantik auf.
Auf "Free" wird eben vor allem mit Kontrasten gespielt, was das Album so fesselnd macht. Die Gitarre setzt Akzente in den doch überwiegend elektronischen Klängen. Dynamik wechselt sich mit eher bedrückender Atmosphäre ab. Was in der Beschreibung doch recht chaotisch klingt, ist überraschend stimmig. Ausgeklügelte Strukturen und Melodien sorgen dafür, dass sich "Free" bei jedem Hören zunehmend entfaltet und sich so in die Gehirnwindungen einbrennt. Wenn die letzten Töne des letzten Stückes 'Our Town' verklungen sind, will man das Album gleich noch einmal von vorne hören.
OSI stehen mit diesem Album irgendwo zwischen TOOL, MASSIVE ATTACK und COVENANT, haben aber trotzdem etwas ganz eigenes geschaffen. Ausdrücklichst empfehlenswert für alle, die auch mal etwas anderes hören wollen. Anspieltipps wären 'Sure You Will', 'Free' und 'Our Town'.
- Redakteur:
- Christina Andras