OB NIXILIS - Abhorred
Mehr über Ob Nixilis
- Genre:
- Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Reaping Scythe Records
- Release:
- 24.01.2023
- Prolific Destitution
- Discordian Epitaph
- Bloodletting
- Interludium II
- War Of The Burning Sands
- Deathrite Shaman
- Fated Ascendance
Feiner Einstand der Blackened-Deather aus Colorado.
Bei einem Blick auf die Bandbesetzung der Amerikaner OB NIXILIS fällt einem sofort eine Überraschung auf, denn ähnlich wie bei GENESIS in der Trio-Besetzung kommt der Gesang von Schlagzeuger Jeremy Cuchiara. In Anbetracht der Tatsache, dass der Vierer angeschwärzten Death Metal spielt, ist eine solche Doppelrolle schon eine ordentliche Herausforderung. Gut, auf dem Erstling "Abhorred" dürfte das nicht sehr ins Gewicht fallen, immerhin wissen wir alle, dass im Studio sämtliche Spuren gerne separat aufgenommen werden. Trotzdem brennt der Drummer hier teilweise ein echtes Feuerwerk ab, das live durchaus schwer zu replizieren sein dürfte, wenn man sich währenddessen auch noch um den Gesang kümmern muss.
Ein Beispiel gefällig? Nun, schon der Opener 'Prolific Destitution' knallt mit ordentlicher Wucht aus den Boxen, wird von der Double-Bass nach vorne gepeitscht und auch die Gitarrenarbeit weiß mit mächtigen Riff-Wänden zu gefallen. Einige schöne Leads komplettieren die Nummer, die als Einstieg insgesamt Lust auf die restlichen sieben Songs macht. Leider ist 'Discordian Epitaph' im Anschluss eine Todesstahl-Abrissbirne, die eher stumpf aus den Boxen donnert. Warum die Komposition bei mir nicht zündet, verdeutlicht direkt das folgende 'Bloodletting', denn sobald die eisigen und angeschwärzten Gitarrenmelodien zurückkehren, regt sich auch meine Begeisterung wieder. Hier sind sie sogar noch prägnanter und mitreißender im Opener ausgefallen, weshalb ich den Track auch als ersten Anspieltipp herausgreifen würde.
Nach dem kurzen Piano-Zwischenspiel 'Interludium II' vollzieht 'War Of The Burning Sands' einen rapiden Kurswechsel, verschreibt sich über weite Strecken komplett dem melodischen Black Metal, nur um im letzten Drittel wieder einige wuchtige Todesstahl-Grooves auszupacken und damit eine sehr starke Komposition würdig zu beenden. Schade, dass 'Deathrite Shaman' im Anschluss eher wenig packende Momente zu bieten hat und nur durch das schöne atmosphärische Break im hinteren Drittel aufgewertet wird. Der Abschluss mit 'Fated Ascendance' fällt dafür mit heruntergeschraubtem Tempo, wunderbar finsterer Stimmung und einem eisigen Schwarzmetall-Schlenker zum Ende hin deutlich überzeugender aus, wodurch die Platte mit einem Höhepunkt beendet wird. Erwähnt werden muss an dieser Stelle auch die sehr natürlich ausgefallene und rohe Produktion, die hervorragend zum Songmaterial passt und wohltuend aus den polierten Produktionen der heutigen Zeit heraussticht.
Entsprechend kann ich abschließend für alle Fans des Blackened Death Metals ein Empfehlung zum Antesten aussprechen, denn auch wenn bei OB NIXILIS noch nicht alles rund läuft, bekommt man auf dem Erstling "Abhorred" über weite Strecken tolles Songwriting und feine Melodien geboten. Da schaue ich auch gerne über die wenigen Füller zwischendrin hinweg und vergebe 7,5 Punkte mit deutlicher Tendenz nach oben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs