OBELYSKKH - Hymn To Pan
Mehr über Obelyskkh
- Genre:
- Doom/ Sludge/ Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Exile On Mainstream Records/ Soulfood/ Cargo
- Release:
- 30.08.2013
- Hymn To Pan
- The Ravens
- The Man Within
- Heavens Architrave
- Horse
- Revelation: The Will To Nothingness
Im Angesicht des gewaltigen Obelisk.
Es wird nun Zeit, sich sehr offen den Franken von OBELYSKKH zuzuwenden. Nach dem Album "White Lightnin'" von 2012 also gleich eine Nachfolgerin. Und diese Nachfolgerin ist eine Hymnensammlung für den Gott Pan. Der ist laut mediterraner Mythologie für die wuchernde Wildnis, den Weinanbau, schicke Nymphen und ursprüngliche, natürliche Musik zuständig. Also alles Erde, alles Elementare. Da gibt es schon mal mehrere Schnittstellen zum eigenen Leben. Jau! OBELYSKKHs Musik lebt von starken natürlichen Motiven, von verwobenen Phänomenen und mystischer Durchdringung.
Meist steckt da auch noch ein fleischlicher Theoretiker dahinter... wir warten, wir warten... da ist er schon: Aleister Crowleys Ode an Pan: "Mit Hufen aus Stahl renne ich auf dem Stein...und ich tobe: und züchtige und ich trenne und ich entreiss' immerwährend, Welt ohne End'...". Dass die vier Herren sich intensiv mit dem dunklen Lord auseinander gesetzt haben, ob dessen Werke in ihrem Knochregal lungern... Ich kann es mir gut vorstellen.
Ihr Doom ist schillernd, ist originell und von Abwechslung voll. Wir schlendern in das Album, die kleinen Vögel tirilieren ringsumher, bis der Streitwagen des Gehörnten durchs Gebüsch bricht. Das Riffbiest wird losgelassen und senkt seine Schwere auf unsere Glieder.
Um seine Gunst zu erlangen, gleich zu Beginn 'Hymn To Pan'. Zugleich eine zehn Minuten lange fließende Visitenkarte. Der OBELYSKKH wirkt heller, aufgeräumter, irgendwie. Sie haben Licht in ihre Kunst gebracht. Und da alles Gute fließt auf unserer Welt, laufen die Stücke ihren Weg bis zu 23 Minuten Dauer ('Revelation: The Will To Nothingness'). Zeit und Strahlen, Lust und Qualen. Heftige Gefühlsregungen, die sich in der Musik wiederfinden. Es gibt das Bedürfnis, sich die sechs Portionen gesondert und einzeln anzuhören, weil es sich jeweils um in sich geschlossene Gebilde handelt. Thematisch hängt das alles natürlich zusammen, wir haben hier ja eine unfassbare Gestalt zu ehren. Denn Gott Pan ist uns näher, als wir glauben.
Eine wuchtige, eindrucksvolle und selbstbewusste Ansammlung mit mehreren Ausschweifungen, um der Gleichförmigkeitsfalle zu entspringen. Ist gelungen, OBELYSKKH!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben