OBSCENITY - Cold Blooded Murder
Mehr über Obscenity
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Morbid Records
- Release:
- 02.04.2002
- Intro
- The Arrival
- Caught In Life
- My Dark One
- Alien Hand Syndrome
- Sleepwalker
- Blessed By Nature
- Soulpain
- Cold Blooded Murder
Dass das Friesland mehr zu bieten hat als "friesischherbes Jever" und Blödelschwachmat "Otto" ist kaum vorstellbar. Doch zumindest in Sachen Death Metal gibt es aus dem hohen Norden schon seit Jahren einen Silberstreif am Horizont, der diesen Landstrich zumindest in musikalischer Hinsicht nicht ganz vergessen macht - OBSCENITY! Seit Jahren veröffentlichen die 5 Jungs ein starkes Album nach dem anderen, spielen sich live den Arsch ab und stellen zumindest für mich eine konstante Größe im europäischen DM Zirkus dar, allerdings ohne jemals die verdienten Lorbeeren eingefahren zu haben. Das Leben ist schon ungerecht!
Nichtsdestotrotz zeichnet das Quintett eines aus … Hartnäckigkeit! Diese stellen sie auch auf ihrem mittlerweile 4 Album "Cold Blooded Murder" unter Beweis. Andere Bands hätten nach diesem jahrelangen Tretmühlen-Dasein schon längst das Handtuch geworfen oder sich kommerzielleren Strömungen angepasst … aber nicht so OBSCENITY. Unbeirrbar bleibt man dem eingeschlagenen Kurs treu und verfeinert von Album zu Album die Schmiedekunst friesischen Todesstahls. "Cold Blooded Murder" stellt hier keine Ausnahme dar, vielmehr kann man bei dem vorliegenden Rundling von der bisher ausgereiftesten, vielseitigsten, aber auch brutalsten Veröffentlichung sprechen. Großen Anteil daran hat für mich Neu-Drummer Marc Andree Dieken, der Mitte letzten Jahres zur Band stieß und durch sein sehr technisches, aber Takt für Takt äußerst songdienliches Drumming, der Band mächtig Dampf unter den 4 Buchstaben macht. Die erstklassigen teils verdammt melodischen Klampfensolis tun ein übriges, "Cold Blooded Murder" den Stempel "besonders wertvoll" aufzudrücken.
All das zusammen ergibt dann ein äußerst homogenes Death Metal Werk amerikanischer Prägung, das mit Killertracks wie "The Arrival", "Soulpain" oder das an alte GOREFEST erinnernde "Alien Hand Syndrome" auf ganzer Linie zu glänzen weiss. Der Grund warum ich "nur" von "Werk" spreche und nicht von "Meisterwerk", wie vielleicht der ein oder andere an dieser Stelle vermutet hätte, ist ganz einfach. Zum "Meisterwerk" fehlen der Band noch ein paar zusätzliche Minuten … sprich "Cold Blooded Murder" ist mit 33 Minuten etwas zu kurz geraten und auch der nicht so ganz überzeugende Sound lässt Farbe vom "Meisterwerk" abblättern. Und schließlich muss für die nächste Scheibe noch etwas Spielraum nach oben offen gelassen werden. Diesen, davon bin ich überzeugt, werden sie beim nächsten Mal aber voll ausschöpfen!
Anspieltipps: The Arrival; Soulpain; Alien Hand Syndrome
- Redakteur:
- Oliver Kast