OBSCURA - Diluvium
Mehr über Obscura
- Genre:
- Technical Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse
- Release:
- 13.07.2018
- Clandestine Stars
- Emergent Evolution
- Diluvium
- Mortification Of The Vulgar Sun
- Ethereal Skies
- Convergence
- Ekpyrosis
- The Seventh Aeon
- The Conjuration
- An Epilogue To Infinity
- A Last Farewell (Bonus Track)
Technical Death Metal deluxe!
Kennt ihr auch das Phänomen? Obwohl eine Band musikalisch total in euer Raster fällt, kam es nie zu einem intensiveren Kontakt, auch konnten einzelne Songs nie so richtig überzeugen, sich doch mal mit der Diskographie auseinanderzusetzen. OBSCURA ist so eine Kombo bei mir, doch für das neue Opus "Diluvium" habe ich mir mal einen Ruck gegeben - und sollte nicht enttäuscht werden.
Denn der technisch hoch versierte Death Metal der Süddeutschen ist vollendet und veredelt wie kaum ein zweiter im technischen Todesblei-Sektor. Wenn ich es richtig überblicke, was bei den häufigen Besetzungswechseln gar nicht so einfach ist, ist das Line Up seit dem letzten Album "Akroasis" gleich geblieben, was definitiv nicht geschadet hat, denn "Diluvium" klingt von der ersten bis zur letzten Note wie aus einem Guss.
Als Ende eines Zyklus, der aus vier Alben besteht ("Cosmogenesis" (2009) "Omnivium" (2011) "Akroasis" (2016) und "Diluvium" (2018)) könnte das Finale daher fulminanter kaum ausfallen. Die neoklassischen Soli sind perfekt eingebettet in derbe, teils maschinenartige Riffsalven, die von einem geschmackvollen Schlagzeugspiel begleitet werden und der omnipräsente Bass liefert das nötige Fundament. Über allem thront der gutturale Gesang Steffen Kummerers, der als einziges Gründungsmitglied verblieben ist und einen verdammt guten Job macht. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass der Gesang trotz der Growls relativ verständlich bleibt und selbst der Einsatz des Vocoders, der mir sonst meistens missfällt, ist hier sehr gelungen und kreativ. Beispielhaft seien 'Emergent Evolution' und ' An Epilogue To Infinity' zu nennen, in denen beide Stimmen, die menschliche und die des Vocoders, in tonal unterschiedlicher Lage gleichzeitig erklingen.
Doch das ist nur eines schier unendlicher Details, derer sich zu erschließen eines der Abenteuer von "Diluvium" ist. Ich möchte deshalb jetzt nicht auf jeden Song eingehen, doch erwähnt werden sollte unbedingt noch 'Mortification Of The Vulgar Sun', der mit Akustik-Parts und einem stampfenden Tempo auftrumpfen kann und eine atemberaubende Dynamik bietet.
Album Nummer fünf sprüht vor Spielfreude, vergisst dabei aber nicht, dass es im Kern ein Death-Metal-Album ist und ist daher wohl eher nichts für Progger aus dem traditionellen Sektor, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Letztlich muss noch an dieser Stelle festgehalten werden, dass "Diluvium" locker an "Liquid Anatomy" (Mai 2018) der Genre- und sogar Bandkollegen ALKALOID vorbeizieht und wahrscheinlich bereits das Tech-Death-Highlight des Jahres ist. Ich werde mich jetzt mal an den Backkatalog OBSCURAs machen, denn "Diluvium" hat definitiv Hunger auf mehr gemacht!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke