OBSCURITY - Skogarmoars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2021
Mehr über Obscurity
- Genre:
- Viking Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Trollzorn
- Release:
- 27.08.2021
- Wodanaz Kriger
- Niedertracht
- Ethnogenese
- Konstantinopel
- Geist von Neuenberge
- Skogarmoars
- Glod En Isa
- Blot
- Legion
- Bergische Löwen Pt. 2
- DiesAter
- Schwertmission
- Valkyria
Mit Licht und Schatten
Fast 25 Jahre wüten die Velberter Wikinger schon umher und blicken mit dem nun vorliegenden "Skogarmoars" schon auf Studiodreher Nummer neun. Das selbstbetitelte 2012er Album war meine erste Begegnung mit OBSCURITY, der ich allein vom Bandnamen her anfangs eher harschen und recht belanglosen Death Metal vermutete. Doch die Herrschaften überraschten und durch die mitreißende Mischung aus bleischwerem Schwarzmetall, einer recht authentischen Pagan-Mentalität und eben spielfreudigen, melodischen Todesblei katapultierten sie sich bei mir recht schnell nach vorn und "Vintar" sowie zuletzt auch "Streitmacht" haben mir noch gut gefallen, obgleich das Überraschungsmoment natürlich auf der Strecke blieb. Und nun steht der Nachfolger zum 2017er Rundumschlag an und gemischte Gefühle kommen bei diesem objektiv ordentlichen Album ans Tageslicht.
Ist es der rote Faden, der auch aufgrund des etwas verwaschenen Sounds von Durchgang zu Durchgang dünner wird, die zwei, drei Stücke, ohne die das Album wohlmöglich kurzweiliger und daher knackiger hätte ausfallen können, oder das erste Songduo mit 'Wodanaz Kriger' und 'Niedertracht', die sich als angedachte Türöffner sperriger verhalten als erhofft? Ich weiß es nicht. Im direkten Vergleich hat "Streitmacht" jedenfalls die Nase vorn.
Das heißt jedoch nicht, dass OBSCURITY-Fans mit Hang zum bitterbös schwarzen Pagan Metal nicht auf ihre Kosten kommen: 'Konstantinopel' drückt ordentlich aufs Gas, 'Glod En Isa' bleibt trotz oder gerade aufgrund seiner Ecken und Kanten auch noch länger haften, oder 'Legion', das auch auf AMON AMARTHs "With Oden On Our Side" hätte stehen können, sind wütende Tracks, die gemeinsam mit dem drückenden 'Dies Ater' dem Album doch noch einige Aha-Momente verpassen. Generell, aber das ist Anhängern nicht neu, lassen die schwedischen Kollegen oftmals grüßen. Dem gegenüber stehen jedoch Songs wie 'Bergische Löwen Pt. 2', die dem Album ebenso wie die sich viel zu häufig ähnelnden Highspeed-Passagen das gewisse Extra rauben, das auf den Vorgängeralben noch zum Greifen nah war.
Somit ist "Skogarmoars" ein OBSCURITY-Album mit etwas Licht, ein wenig Schatten und leider viel zu viel Durchschnittskost geworden, dem ich – Stand jetzt – nicht die erhoffte Langzeitwirkung nachsagen kann wie ich sie von den Velbert-Metallern kennengelernt habe. Getreu dem Motto "In der Kürze liegt die Würze" wäre hier Weniger also durchaus Mehr gewesen, werfe somit 6€ ins Phrasenschwein und gebe zurück ins Studio.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp